"Hagelflieger" hatten 30 Einsätze in der Region
Region. Seit 2018 haben die Piloten der Hagelflugzeuge eine Intensivbetreuung durch einen Meteorologen, berichtet Jochen Ebert von "Südwest-Wetter". Dadurch könne sich der Pilot aufs Fliegen konzentrieren, während er durch die Experten zur richtigen Gewitterwolke geleitet wird. So konnte die Effizienz der Hagelabwehr in der Region weiter gesteigert werden.
Hochaufgelöste Radarbilder und daraus abgeleitete Informationen für die Hagelerkennung liefert das "C-Band Doppler-Radar" des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Auf der Mitgliederversammlung der "Hagelabwehr Ortenau" zeigte unlängst Malte Neuper von "Radar-Info" anschaulich, wie genau dabei Hagelzellen und Standorte der Gewitter-Superzellen zu erkennen sind - auch wenn sich Gewitterzellen schnell bewegen und verändern können. Sichtbar wird anhand der Daten auch die Veränderung der Gewitterzellen nach der "Impfung", wobei diese Impfung für eine entsprechende Wirkung frühzeitig erfolgen muss.
Zur Abwehr sind die Hagelfliger auch oft über dem Elsass unterwegs, von wo aus die Ereignisse häufig über den Rhein in die Region kommen. „Wenn die Piloten nach der Startanweisung der Meteorologen zügig losfliegen können und schnell genug an der Gewitterwolke sind, passiert in der Regel auch nichts", so Ebert: Der frühzeitige Eingriff ist entscheidend. „Wenn der Hagel da ist, können wir ihn nicht zertrümmern“, unterstrich Neuper.
Die zwei Hagelflieger der "Hagelabwehr Ortenau" waren 2022 insgesamt 30 Mal im Einsatz, an insgesamt 25 Bereitschaftstagen - im Zeitraum von April bis Anfang Oktober. Zusätzlich wurden 37 Fackeln für die Impfung der Gewitterwolken eingesetzt, weitaus weniger als im Jahr zuvor mit 100 Fackeln. Die Einsätze bringen Erfolge für Winzer, Landwirte oder auch Obstbauern. Dazu profitieren viele andere auch von diesem Schutz, so Markus Welker von der "Badischen Versicherung" (BGV), da kaum noch Hagelschäden seitens der Versicherten gemeldet werden, was auf die Hagelabwehr zurückzuführen sei. Dabei sei der Standort Offenburg - der aktuell bei der Stadt Offenburg in der Diskussion stehe - ideal für die Hagelabwehr in der gesamten Region, weil zentral gelegen, ob nach Karlsruhe, in die Pfalz oder zum Kaiserstuhl. Zudem ermögliche wenig Bürokratie auch schnelle Starts der Flieger von einem zentralen Punkt des Einsatzgebietes aus.
Autor:Jo Wagner |
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