Ukraine ohne Strom
Karlsruhe wärmt Winnyzja
Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Winnyzja, die wegen russischer Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine stundenlang zu Hause ohne Licht bleiben, können an speziell ausgestatteten Orten auf Strom und Internet zugreifen, sich aufwärmen und heißen Tee trinken. Solche sogenannten „Stellen der Unbesiegbarkeit“ werden von der Stadtverwaltung in allen Bezirken der Stadt geschaffen.
Mehr als 100 solche Plätze wurden bereits in Schulen, Bibliotheken, Kinderklubs und einfach auf den Straßen in speziellen Zelten eingerichtet. Darunter 10 Orte sind dank der Unterstützung von Karlsruhe in den bevölkerungsreichsten Stadtteilen entstanden. Sie sind derzeit von 8:00 bis 22:00 Uhr geöffnet. Doch bei einem Stromausfall schalten diese Einrichtungen in den 24-Stunden-Modus.
In der Ukraine wurden durch Beschuss bis zu 40 % der Anlagen des Energiesystems beschädigt. Die Lichte werden im ganzen Land mehrmals täglich für 3-4 Stunden ausgeschaltet. Bei fortgesetztem Beschuss von Energieanlagen schließen Experten nicht aus, dass Menschen mehrere Tage ohne Strom sein könnten.
Humanitäre Hilfe aus Karlsruhe traf am 25. November in der ukrainischen Stadt ein. Die Ladung bestand aus Zelten, Generatoren, Heizungen, Elektroherden, Klappbetten, Wasserkochern, Lampen und anderen notwendigen Dingen. Und bereits am 2. Dezember berichteten die lokalen Behörden über den Abschluss des Einsatzes von Unbesiegbarkeitsstellen aus Deutschland. Sie finden sie auf der Google-Karte in Form einer Zeltmarkierung in einem grünen Kreis.
Jeder dieser Ort bietet Platz für 50 Personen. In dieser Zeit haben es hier schon tausende Menschen besucht, denn draußen ist es kalt - Frost - 3 Grad. Treibstoff für Generatoren und Internet stellt das ukrainische Rathaus zur Verfügung. An den Heizstellen gibt es ein kleines Personal und Ordnungskräfte.
Die Behörden von Winnyzja sind dankbar für die schnelle Unterstützung aus Karlsruhe. „Wir haben im Oktober bei einem Treffen mit dem Oberbürgermeister von Karlsruhe, Frank Mentrup, über die Bedürfnisse von Winnyzja in Notsituationen gesprochen und bereits nach anderthalb Monaten eine Hilfslieferung erhalten. Das (Karlsruhe) Rathaus vereinte die gesamte Gemeinde um eine Wohltätigkeitsveranstaltung zur Unterstützung... Und ich war angenehm überrascht von der Fürsorge der Karlsruherinnen und Karlsruher. Ich bin dem deutschen Volk für seine Solidarität mit der Ukraine dankbar“, betonte der Bürgermeister der ukrainischen Stadt, Serhii Morhunov.
Karlsruhe und Winnyzja haben im Frühjahr 2022 Gespräche über eine Zusammenarbeit aufgenommen. Im nächsten Jahr wollen die beiden Städte eine Städtepartnerschaft abschließen.
Autor:Vitalii Matarykin aus Karlsruhe |
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