"Badener des Jahres 2022"
Karlsruher Mundarttheater D’Badisch’Bühn’ geehrt
Karlsruhe. Das Karlsruher Mundarttheater „D’Badisch’Bühn“ ist "Badener des Jahres 2022". Das hat die Jahreshauptversammlung des „Bundes Freiheit statt Baden-Württemberg (B.F.s.B.-W.) bei ihrer ersten Sitzung nach mehr als zwei Jahren Pandemiepause am Freitag, 10. Juni 2022, mit überwältigender Mehrheit beschlossen.
Das Theater feiert im Jahr 2022 sein 40. Gründungsjubiläum. Gründer und Namensgeber war 1982 der in Baden bekannte Mundartschauspieler Peter „Schupi“ Schuster. Rund ein Jahr später konnte „Schupi“ seine „Badisch’Bühn“ in die ehemalige Grünwinkler Gaststätte „zum Engel“ nahe der Vogesenbrücke verlegen. Das Haus heißt heute „beim Schupi“ und ist nach wie vor zugleich Kneipe und Hotel wie Theaterspielstätte.
Das Mundarttheater hat sich zur festen Institution in der Karlsruher und badischen Kulturszene entwickelt. Auch im „befreundeten Ausland“ ist „D’Badisch’Bühn“ wohlbekannt und beliebt. Von Anfang an reden die Schauspieler der „Badisch’Bühn“ „wie ihnen der Schnabel gewachsen“ ist, also im Dialekt, wie er in Karlsruhe und Umgebung gelebt und gepflegt wird. Aber auch viele andere Idiome sind bei den mehr als hundert Vorstellungen pro Jahr auf der Bühne zu hören, nicht nur das Karlsruher Brigandedeutsch, sondern die gesamte Palette der Dialekte aus der näheren und weiteren Umgebung von Hochalemannisch bis Kurpfälzisch.
Auch Schwäbisch vertreten
Zum Ensemble gehört sogar schon seit vielen Jahren auch an ein Mitglied, das Schwäbisch spricht. Das damit der „Quotenschwabe“ des Theaters ist. Nach dem frühen Tod von „Schupi“ hat Thomas Munz die Leitung des Theaters übernommen. Munz ist nach wie vor Chef der „Badisch’Bühn“. Er steht auch bei so gut wie allen Produktionen mit auf der Bühne und zeigt ziemliche Präsenz. Er hat sich über den Vorschlag, das 40-Jahre-Jubiläum zum Anlass der Ehrung zu nehmen, sehr gefreut. „D’Badisch’Bühn“ wird den Ehrentitel „Badener des Jahres 2022“ mit großem Stolz tragen.
Auszeichnung folgt
„Die Schauspielerinnen und Schauspieler sowie alle anderen Aktiven der „Badisch’Bühn“ leisten seit 40 Jahren einen bedeutenden Beitrag zur Wahrung, Verbreitung und Weiterentwicklung der Badischen Identität.“ So die Begründung des B.F.s.B.-W.-Präsidiums an die Versammlung, warum die Ehrung 2022 auf das Mundarttheater fallen soll. Dass Mundart zu schreiben und zu sprechen nicht so ganz einfach ist, musste die aus dem Oldenburger Land stammende Präsidenten des B.F.s.B.-W., Ingrid Müller, erfahren. Denn der Urkundentext ist in Brigandedeutsch verfasst. Die offizielle Ehrung soll nach der Sommerpause im Rahmen einer Sondervorstellung für den Badener-Bund auf der Bühne des Mundarttheaters erfolgen.
Autor:Jo Wagner |
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