Karles Woche - der Kommentar im "Wochenblatt"
Krise gegen Krise
Die Corona- und jetzt die Energiekrise, sie sorgen für ein Umdenken in Sachen Arbeitsfeld. Galt „mobiles Arbeiten“ über Jahre manchem als eine zu moderne Interpretation von Büro, schicken nun mitunter Firmen - und auch Teile der Verwaltung - ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Montag und Freitag ins "Home Office", um Energie in den Räumen zu sparen.
Für die Energiebilanz des Arbeitgebers ist das sicher ein "Fortschritt", für den gebeutelten Einzelhandel und die angeschlagene Gastronomie der nächste Sargnagel. Denn in der Folge wirken die Innenstädte teilweise wie ausgestorben, Restaurants streichen ihr Mittagstisch-Angebot, „nebenbei“-Shopping-Effekte verpuffen so vollends.
Verwunderlich bleibt beim Blick in die Stadt, dass sowohl die Verwaltung als auch private Investoren auf neue Büro-Flächen setzen; entgegen jedem Trend und jeder Prognose. Zumal das Thema „graue Energie“, also der immense Energieverbrauch bei Neubauten, in mancher Kalkulation keine Rolle zu spielen scheint. So bleibt manches Energiespar-Bündnis eben nichts weiter als ein Lippenbekenntnis.
Autor:Jo Wagner |
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