Gastro, Bäder und Handel in Karlsruhe waren gleich gefragt
Mit Schwung zum Re-Start
Karlsruhe. Es war förmlich spürbar, ob in der Bevölkerung oder bei Einzelhandel und Gastronomie: Das Aufatmen in Karlsruhe war greifbar beim Re-Start am Samstag. "Das haben wir mit großer Freude vernommen", so Citymanager Frank Theurer, Geschäftsführer der "City Initiative Karlsruhe": "Man sollte deswegen aber nicht überschwänglich werden, aber es war schon ein bedeutender Schritt in Richtung etwas mehr Normalität."
Trotz Möglichkeit der Öffnung haben sich viele Gastronomen dazu entschlossen, erst ab Juni ihre Lokale, Restaurants und Biergärten zu öffnen. Zum einen, weil sie sich bei weiter sinkenden Inzidenzzahlen weniger Restriktionen auch bei den Zugangskontrollen erhoffen - und es sich für sie bei wärmerem Wetter mehr vom Aufwand dann rechnet. "Aber gerade einigen Gastronomen und deren Mitarbeitern sowie den Mitarbeitern der Karlsruher Freibäder war deutlich anzumerken, dass sie sich wieder über Gäste freuen konnten", so Theurer: "Alles in allem ein gelungener Re-Start."
Die Gastroangebote wurden sehr gut genutzt, Sitzflächen waren durchwegs belegt, an dem einen oder anderen Geschäft war eine lange Schlange vor der Türe zu sehen. Das gibt dem zuletzt arg gebeutelten Einzelhandel sowie der Gastronomie in dieser schweren Zeit ein wenig Hoffnung. Das zeigte sich auch an den Äußerungen der befragten Händler und Gastronomen.
Einheitliche Regeln wünschenswert
"Insgesamt eine positive Aufbruchstimmung", so Anne Klausmann, die Centermanagerin im "Ettlinger Tor Center", die aber auch betonte, dass die unterschiedliche Handhabung mit oder ohne Negativtest leider zu vielen Nachfragen und Erklärungsbedarf bei Kunden führte. "Viele Verbraucher sind irritiert und warten noch ab", so Andy Preißler vom "Unikat Store". Denn der ständige Wechsel der Verordnungen ist in der Tat verwirrend, viele Kunden wissen nicht, was momentan tagesaktuell gilt.
Bei "Ikea" (Einlass mit Termin und Test) waren am Samstag alle Timeslots ausgebucht, bei "Hut Nagel" kamen viele Kunden schon mit Test vorbei, "Weil sie noch in die Gastronomie wollten", so Annette Wahl": Es hat uns im Verkauf seit Langem mal wieder richtig Spaß gemacht." Die Normalität scheine nun langsam zurückzukehren, stellte Christine Rauscher vom "Modehaus Schöpf" fest - zudem herrsche eine "positive Grundstimmung bei Kunden". Es kamen jedoch wenige Kunden spontan", so das Fazit von Holger Witzel vom "Modehaus Nagel" in Durlach. Allerdings sei feststellbar gewesen für den Einzelhandel, dass sich die Kunden gefreut haben, wieder in die Stadt gehen zu können. Die Kundenzahlen, die zum Beispiel in der Kaiserstraße automatisch erfasst werden, untermauerten die generelle Aussage, dass zwar mehr Frequenz als 2020 in der Stadt war - aber eben auch deutlich weniger als 2019, als vor Corona.
Badbesuche
Ok, es war am Wochenende nun nicht wirklich ein sommerlicher Tag bei den Temperaturen, doch viele wollten endlich auch ins Freibad. Das klappte von den Abläufen rund um die Besucher sehr gut, so Karlsruhes Bäderchef Oliver Sternagel: "Wir haben alle vier Freibäder geöffnet mit den entsprechenden Teststationen davor. Das Angebot wurde super angenommen. Ob Badegäste oder MItarbeiter: Es war für alle sehr befreiend, dass man wieder Licht am Ende des Tunnels sieht.“
Gastronomie im Blick
Die Frequenz bei der Gastronomie nahm im Verlauf des Tages deutlich zu, eine Beobachtung, die auch Bernd Gnann, Gastronom, im "Schlachthof" und der "Marktlücke", machte. "Insgesamt waren die Gäste sehr freundlich". Viele nutzten dabei auch das Angebot der Teststation (siehe Bild) auf dem Karlsruher Messplatz im Osten - einer zentralen Position bei Fahrt in die Stadt. Eine ähnlich praktikable Station findet sich auch beim Fächerbad im Westen der Stadt. Klare Ansage dabei: "Erst testen dann in die City.“
Eine einheitliche Regel rund um die Testerei sei die zentrale Frage für viele im Handel und der Gastronomie. Hier wäre eine klare und stringente Regel nötig, moniert auch Siegfried Weber vom "Badisch Brauhaus" in der Stadtmitte: „Es ist frustrierend, wenn wir eine Familie, bei der die Eltern aktuelle Tests haben, der unter 6 Jahre alte Sohn keinen braucht, aber der Test vom 11-jährigen abgelaufen ist, nicht in die Gartenwirtschaft lassen dürfen." Das verärgere Gäste. Zwar bieten Gastronomen zum Beispiel vor Ort Tests auch an, die sind aber nicht kostenlos - und auf der anderen Seite gibt's Angebote, die lassen Familien ohne Test zu.
Fazit: Durch alle Angebot wird gehofft, dass die Inzidenz bald weiter sinkt, damit wir Vollöffnung und weitere Lockerungen erreicht werden können.
Infos: www.cityinitiative-karlsruhe.de
Autor:Jo Wagner |
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