Auf dem Karlsruher Markplatz
Moderne Jünger verteilen Brot des Friedens
Elf Meter ist er breit, der gedeckte Tisch, an dem zwölf Menschen Platz finden. Sie verkörpern eine zeitgemäße Version von Leonardo da Vincis „Das letzte Abendmahl“. Die
Ökumenische Citykirchenarbeit „Fächersegen“
will mit der Aktion „Vereint am Tisch des Friedens“ auf dem Marktplatz an Gründonnerstag Frieden in die Stadt tragen. Zwischen 16 und 19 Uhr geben die modernen Jüngerinnen und Jünger Brot mit den Worten „Friede sei mit dir“ weiter.
„Die Brotstücke sind ein Zeichen dafür, dass wir an den Frieden glauben und ihn weitergeben“, erklärt der evangelische Citypfarrer Dirk Keller vom „Fächersegen“. „Gerade in dieser Zeit ist die Sehnsucht nach Frieden größer denn je.“ Während auf Leonardo da Vincis Wandgemälde nur Männer an der langen Tafel sitzen, nehmen am Karlsruher Tisch Menschen quer durch die städtische Gesellschaft Platz. Zwölf Junge, Alte, Frauen, Männer und ein Baby, Menschen aus aller Herren Länder wie aus Indonesien, Vietnam, Indien oder Russland feiern das Friedensmahl miteinander vor der Pyramide. Die modernen Jünger schauen in Richtung Rondellplatz und heißen jeden, der vorbeigeht, willkommen. Ein eigens für diese Aktion in der Bäckerei Schmitt gebackenes Brot liegt aufgeschnitten in zahlreichen Körben und wird von den zwölf Friedensbotschafterinnen und -botschaftern weitergegeben.
Pfarrer Dirk Keller und sein Kollege bei der ökumenischen Citykirchenarbeit, Pastoralreferent Alexander Ruf, begleiten die Aktion und stehen zu Gesprächen bereit. Plakate informieren, jedes Brotstück wird gemeinsam mit einer Karte weitergereicht, auf der eine Friedensbotschaft steht. Dazu spielt Pizzicato Blue aus der Südstadt orientalische-jiddische Musik, die auch zum Mitsingen oder Tanzen einlädt. „Von unserem Tisch soll Frieden ausgehen“, sagt Alexander Ruf. „Er zeigt, dass die Verbundenheit unter den Menschen größer ist als die Unterschiede“. Das sei die zentrale Botschaft des christlichen Glaubens, die die Jünger damals wie heute verkörpern. Für das 20ig-köpfige Team des „Fächersegens“ ist die Pyramide der ideale Ort für diese Friedensaktion in Karlsruhe. Immerhin sei hier an die 100 Jahre einmal die „Kirche der Eintracht“ gestanden (so die Inschrift auf der Pyramide)
In der biblischen Tradition begründet Jesus am Gründonnerstag beim letzten Treffen mit seinen Jüngern das Abendmahl als Mal der Versöhnung untereinander und mit Gott. Das Projekt der Ökumenischen Citykirchenarbeit greift diese Szene auf und will über alle menschlichen Unterschiede hinweg Frieden stiften.
www.faechersegen.de
Autor:Ingrid Vollmer aus Karlsruhe |
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