Podcast der Freien Wähler | FÜR Karlsruhe
Nachhaltigkeit ist mehr als Mode
Was bedeutet Nachhaltigkeit des Herzens? Wie prägt sich ein nachhaltiger Denkansatz und unserer Gemeinderatsarbeit in Karlsruhe aus? Wir diskutieren im Podcast der Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler und FÜR Karlsruhe mit Fraktionsvorsitzendem Friedemann Kalmbach über die Herausforderungen, eine andere Geisteshaltung in die Kommunalpolitik zu integrieren.
Denn Nachhaltigkeit dreht sich nicht nur um Klimaschutz, Wirtschaft oder soziales Engagement, sondern auch um die langfristige Gesundheit des eigenen Lebens: Der Sinn der eigenen Arbeit, gesunde Gemeinschaft mit anderen und offene Augen für die Schönheiten des Lebens sind wichtige Bausteine eines nachhaltigen Lebens.
Oftmals ist ein nachhaltiges Leben des Individuums und der Gesellschaft schwierig zu gestalten, weil erfolgreiches Wirtschaften und effektiver Klimaschutz sich gegenseitig begrenzen: „Nachhaltigkeitsziele stehen oft gegeneinander. Wirtschaftlichkeit und Ökologie stehen in Spannungen, die man ausbalancieren muss. Die große Kunst der heutigen Zeit ist es, beide Themen gut zu gewichten“, findet Stadtrat Friedemann Kalmbach: „Im Gemeinderat versuchen wir eine Harmonie zwischen Wirtschaft und Klimaschutz herzustellen und möglichst beide Felder erfolgreich zu gestalten. Manchmal gehört es aber auch dazu, Spannungen, die sich nicht auflösen lassen, auszuhalten.“ Die Fraktionsgemeinschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, wieder eine Politik der Bürgernähe zu etablieren, sieht ein Auseinanderdriften der Gesellschaft: Besonders in emotionalen Themen wie der Flüchtlingskrise mit viel Solidarität, aber auch Angst und den Klimaschutzmaßnahmen mit gewünschten Veränderungen, aber auch der Wunsch, Gutes zu bewahren. Dort ist es wichtig, wieder etwas Gemeinsames zu etablieren: „Für uns Freien Wähler und FÜR Karlsruhe ist es zentral, dass die Politik und Gesellschaft nicht weiter gespaltet, sondern das Miteinander in der Stadt gefördert wird. Wir wollen das Ganze sehen und nicht nur Einzelinteressen vertreten. Wir suchen der Stadt Bestes und damit meinen wir das Beste für die ganze Stadt. Wir wollen verschiedene politische Pole versöhnen, – eine politische Kultur der Versöhnung.“
Gerade in komplexen, polarisierenden Problemstellungen – wie das Thema Klima oder Corona – wird es schwieriger für die Gesellschaft zusammenzukommen: „Es ist wichtig, die Gesamtperspektive zu betrachten. Große internationale Probleme findet man auch hier im Kleinen auf lokaler Ebene. Wir sind auf unseren Bereich begrenzt. Das ist aber auch das Schöne an der Kommunalpolitik: Wir müssen keine Bundes- oder Europapolitik machen, sondern wir handeln hier konkret und versuchen zu gestalten – und das ist entscheidend“, meint der Fraktionsvorsitzende. Dabei ist es wichtig, ausgleichende und gute Entscheidungen zu treffen: „Wenn wir Entscheidungen treffen, die nicht rund sind und nicht umfassend abgewogen sind, dann werden wir auf die Nase fallen. Gefallende Entscheidungen sind aber gefallen. Die Mehrheit ist im Zweifel nicht so schnell bereit umzudenken. Deswegen wollen wir nachhaltig und langfristig denken, um gefallene Entscheidungen zu gegebener Zeit wieder auf die Tagesordnung zu bringen. Vielleicht besteht ja die Chance, dass sich Haltungen und Mehrheiten geändert haben. Ich bin überzeugt, dass immer Grund zur Hoffnung besteht!“
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.