Wieder Verzögerung bei Karlsruher Projekt
Neugestaltung des Bernhardusplatzes lässt auf sich warten
Karlsruhe. Läuft in Karlsruhe eigentlich mal ein "größeres Bauprojekt" ohne zeitlichen Verzug? Offensichtlich nicht, denn Projekte wie Stadtbahntunnel, Umbau der Kaiserstraße, Wildparkstadion, Europahalle, Stadthalle oder Staatstheater liefen oder laufen nicht rund in der Umsetzung, werden deutlich teurer und brauchen viel länger!
Seit 2015 wird hier "geplant"
Jetzt teilt die Stadt mit, dass sich auch die Arbeiten am Bernhardusplatz/Durlacher Tor "verzögern". Bürgerinnen und Bürger, die regelmäßig hier vorbeikommen, immerhin ein zentraler Umsteigeplatz im ÖPNV, hatten es schon befürchtet, denn von einer "Bautätigkeit" konnte hier zuletzt nicht mehr so recht gesprochen werden - obwohl seit 2015 schon "geplant" wurde! Die "Baufläche" war in den vergangenen Wochen eher eine Brache! Warum das auch hier nicht klappt mit der Umsetzung? Das Gartenbauamt teilte mit, "dass die Stadt die Arbeiten teilweise neu ausschreiben muss", daher käme es nun zu Verzögerungen im Bauablauf!
Angebot zu teuer
Grund dafür seien "die Ausschreibungsergebnisse für die landschaftsgärtnerischen Arbeiten": Was das bedeutet? Das Angebot des günstigsten Bieters lag mit mehr als 20 Prozent über der ursprünglichen Kostenrechnung. Die Ausschreibung musste deshalb aufgehoben und die zugrunde liegende Planung überarbeitet werden, um "notwendige Kostenreduzierungen" vornehmen zu können.
Mit dem Ergebnis, dass es nach den Vorarbeiten, die schon lange genug gedauert haben, nun erst einmal nicht weiter geht! Die Arbeiten würden zeitnah nach der Sommerpause nicht weitergehen, sondern dann "neu ausgeschrieben". Mit Ergebnissen der Ausschreibung sei dann voraussichtlich "Ende des Jahres" zu rechnen. Mit anderen Worten: Die Brache bleibt so wie sie ist; ob vermüllter Platz, Teil-Parkplatz oder Hundeklo! Auf alle Fälle nicht ansehnlich!
Die jetzige Verzögerung sorgt zudem dafür, dass nach "Prüfung der Angebote und Erstellung des Vergabevorschlages", der Bauausschuss voraussichtlich erst Anfang des Jahres 2025 dann darüber befinden könne. Davon abhängig kann dann die Beauftragung des Bieters erfolgen - und danach wieder gebaut werden! Aktuell wird von der Stadt geprüft, ob Teile der Baumaßnahmen vorgezogen werden können, "ohne gesetzliche Vergabevorgaben zu verletzen".
Was ist mit den Themen öffentliche Toilette, Kiosk, Markt, Café und Radweg?
Der Bernhardusplatz am Durlacher Tor ist geplant als eine Art "Übergang" in die Oststadt, allerdings sind die Pläne weiter umstritten - und auch der Bürgerverein fand nicht alle Punkte aus der Bürgerbeteiligung in der Planung. Der Platz soll, so die städtischen Planer, künftig als Begegnungsplatz fungieren - mit Grünflächen, neuen Bäumen, Sitzgelegenheiten und einem Springbrunnen.
Im Gespräch bei der Bürgerbeteiligung war auch, von Bürgerinnen und Bürgern gewünscht, ein Spielplatz, ein Kiosk (wie früher am Durlacher Tor), ein regelmäßiger Markt und ein Café - alles auch zur signifikanten Belebung des Platzes! Die geplante breite Treppe vor der Kirche könne zudem auch für Events genutzt werden. Doch noch immer bleibt, übrigens mehrfach geäußert, die Befürchtung, dass Radler aus der Ludwig-Wilhelm-Straße dann künftig in der Verlängerung einfach weiterfahren - mitten in den Fußgängerbereich hinein - so wie aktuell leider die "Verlängerung" des Radwegs entlang der Durlacher Allee stadteinwärts!
Die Vorarbeiten (des Tiefbauamts) seien abgeschlossen: Der eigentliche Bernhardusplatz soll schließlich flächig neugestaltet und mit dem sogenannten "Kleinen Bernhardusplatz" verbunden werden: Dafür wurden sechs Bäume gefällt, ein Walldurchbruch geschaffen, das Gelände abgesenkt, Kanalbau- und Leitungsarbeiten durchgeführt, später sollen rund 30 neue Bäume kommen.
Ab Ende September sollen dann endlich auch die Maßnahmen für die seit Jahren angekündigte öffentliche Toilette erfolgen! Es werde eine "City-Toilette" - im Bereich der Vorplatzfläche Durlacher Tor. Dabei geht es um das Gießen der Bodenplatte und das Aufstellen des Gebäudes. Die Arbeiten sollen etwa vier Wochen lang dauern. Die "City-Toilette" werde nach Fertigstellung gleich in Betrieb gehen, dafür gibt es für den Zugang (von der Bahnsteigseite her) einen provisorischem Belag. Gestrichen wurde von der Stadt das gewünschte Café auf dem Platz, der angedachte Kiosk sei dem Vernehmen nach jedoch noch in der Schwebe, der Markt zudem an der Westseite des Platzes noch umsetzbar - doch bestätigt wurden die Punkte bislang nicht,
Infos: Sobald ein Ausschreibungsergebnis vorliegt oder Teile der Platzgestaltung vorgezogen werden können, werde die Stadt über den geplanten weiteren Ablauf informieren. Hier gibt es übrigens einen Blick auf den Platz 1956: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/UDJSDXOC4YWN3QMBFEJDQ2QNXNTZ6GBU
Mehr zum Thema:
Autor:Jo Wagner |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.