Neue Bewohner im Tierpark Oberwald
Prinz-Alfred-Hirsche wurden in der Natur fast ausgerottet
Karlsruhe. Zwei Prinz-Alfred-Hirsche sind im Tierpark Oberwald, der Dependance des Zoos mitten im Wald, neu eingezogen. Sie leben nun im ehemaligen Gehege der Trampeltiere. Es handelt sich um den bedrohtesten Kleinhirsch der Welt. Die Weltnaturschutzunion IUCN listet die Art auf der Roten Liste als stark gefährdet. In der Natur gibt es nur noch wenige hundert Exemplare.
Prinz-Alfred-Hirsche leben ursprünglich in Regenwäldern der zu den Philippinen gehörenden Visayas-Inselgruppe. Durch massive Lebensraumzerstörung und Jagd wurden sie auf vielen Inseln gänzlich ausgerottet, auf wenigen blieb ein Restbestand. Insgesamt hat die Art 95 Prozent ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets eingebüßt.
Der Zoo Landau führt das Internationale Zuchtbuch und koordiniert das Europäische Erhaltungszuchtprogramm für diese Art. Die beiden männlichen Tiere stammen aus dem Opel-Zoo Kronberg, mittelfristig soll auch im Tierpark Oberwald eine Zuchtgruppe etabliert werden. „Für uns ist es ein weiterer Schritt, den Zoo Karlsruhe als Artenschutz-Zentrum zu etablieren“, betont Zootierarzt Dr. Marco Roller, der zudem den Tierpark Oberwald als Kurator betreut.
Die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) bemüht sich um die Wiederansiedlung von Prinz-Alfred-Hirschen in ihrem ursprünglichen Habitat. Dabei wird sie auch vom Zoo Karlsruhe finanziell unterstützt. Nach jahrelanger Planung und in intensiver Zusammenarbeit mit den dortigen Kommunen konnte die ZGAP gemeinsam mit der Talarak Foundation im North Negros Natural Park ein 25 Hektar großes Areal als geeignetes Gelände wiederherstellen. Dort sollen in Menschenobhut gezüchtete Tiere ausgewildert werden.
Autor:Jo Wagner |
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