International anerkannte Diplome an der Europäischen Schule in Karlsruhe verliehen
Zeitkapsel-Event verbindet Abiturienten früherer und heutiger Jahrgänge
An der Europäischen Schule Karlsruhe ist das einzige Abitur-Diplom der Welt, das in allen 27 EU-Mitgliedstaaten, in den USA, in Kanada, in der Schweiz und in vielen anderen Ländern anerkannt ist, im offiziellen Rahmen verliehen worden. Die 62 Schulabgänger erhielten ihre Diplome am vergangenen Samstag unter Corona-Bedingungen in der Sporthalle der Schule. Seit der Gründung der Europäischen Schule in Karlsruhe, im Jahre 1962, haben also jetzt 3031 Schülerinnen und Schüler diese Prüfung bestanden.
Daniel Gassner, Direktor der Europäischen Schule in Karlsruhe (ESK), sagte an die Abiturientinnen und Abiturienten gerichtet: „Ich hoffe, dass euch die Jahre an der ESK Mut und Vertrauen gegeben haben, um eure eigenen und vielfältigen Ideen, Projekte oder Visionen in den verschiedenen Bereichen des Lebens im Dienste und für die Wohlfahrt aller durchzusetzen. Mit Blick auf das Motto und die Devise der Europäischen Union, „In der Vielfalt geeint“, ermutigte Gassner die Schulabgänger, mit Vertrauen durch die Welt und das Leben zu reisen.
Der Schulleiter betonte: „Unsere Europäische Union ist nicht nur ein Europa des freien Verkehrs von Gütern, Dienstleistungen und Kapital, sie ist nicht nur ein Wirtschaftsraum und eine Freihandelszone, die sehr wichtige Elemente sind, sondern sie bedeutet auch gemeinsame Werte. Und diese sind im Gegensatz zu dem, was einige vielleicht geglaubt haben, nicht so selbstverständlich. In der heutigen Welt, als europäischer Bürger, als junger oder nicht so junger Mensch, haben wir die Pflicht und Verantwortung, sie zu verteidigen.“
Anabela Santos, Stellvertretende Direktorin für den Sekundarbereich an der ESK, beglückwünschte die Schulabgänger in ihrer Ansprache zu den außergewöhnlichen Ergebnissen und zu ihrem Erfolg: „Ich weiß, dass Sie sehr wichtige Werte kennengelernt haben, die Werte, die den Europäischen Schulen zugrunde liegen: Toleranz, Offenheit, Akzeptanz und Respekt vor Unterschieden... Sie hatten die Möglichkeit, diese Grundwerte in einem multikulturellen und mehrsprachigen Umfeld im Kontakt miteinander zu lernen. Ich bitte Sie, diese nicht zu vergessen und in Ihrem täglichen Leben anzuwenden.“ Sie forderte die Schüler auf, ihre Vorstellung, ihren Wagemut, ihre Kreativität und ihre Innovation zu nutzen, um „die europäischen Werte, die wir Ihnen weitergegeben haben, laut und deutlich zu vermitteln und unsere Welt zu einem besseren Ort zu machen“.
Anabela Santos und die Klassenlehrer – Katherine Graner, Nils Franke, Arnaud Genon – hielten im Rahmen der Abiturverleihung ebenso Ansprachen wie Jaroslava Pravdova in Vertretung von Dr. Maria Betti, der Leiterin der ESK-Mutterorganisation, Joint Research Center Karlsruhe (JRC), sowie M. Bill Scott-Stewart, Vertreter der Elternvereinigung. Per Videobotschaft gratulierten auch Johannes Hahn, EU Kommissar für Haushalt und Verwaltung, sowie Giancarlo Marcheggiano, Generalsekretär der Europäischen Schulen. Stellvertretend für die Schüler richteten Kathleen Peterson, Luisa-Marie Voß, Léticia Soraya Meyer und Jan Belke Worte ans Publikum.
Die diesjährigen ESK-Schulabgänger stammen aus 20 verschiedenen Ländern, aus den USA, Großbritannien, Niederlande, Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, Ägypten, Spanien, Ungarn, Vietnam, Polen, Österreich, Kamerun, Dänemark, Griechenland, Rumänien, Schweden, Syrien und aus der Türkei.
Das beste Ergebnis erzielte Noemi Anika, Deutsche Sprachsektion.
Neben den Diplomen wurden Buchpreise überreicht und Stipendien vergeben.
Zu den Gästen der Abiturverleihung gehörte Stadtrat Tom Høyem, der von 2000 bis 2015 Direktor der Europäischen Schule Karlsruhe war. Für die musikalische Unterhaltung zwischendurch sorgte die Rock’n‘Roll Band der ESK.
Vor der Abiturverleihung 2021 fand wie jedes Jahr die ganz besondere Abi-Tradition statt: Zahlreiche ehemalige Abiturienten – dieses Mal des Jahrgangs 2006 – waren der Einladung gefolgt, die 15 Jahre zuvor vergrabene Zeitkapsel nun wieder zu öffnen. Für den besonderen Moment der Erinnerung war mit Gegenständen wie beispielsweise der damaligen Ausgabe der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN), Schulmaterialien oder Klassenfotos des damaligen Abiturjahrgangs gesorgt.
„Wir danken Herrn Hoyem, als Schulleiter hat er die Zeitkapsel-Tradition in die ESK geholt und heute ist ein besonderer Tag des Wiedersehens“, würdigte Daniel Gassner das Engagement des ehemaligen Schulleiters und die gemeinsame Begegnung mit den ehemaligen Abiturienten.
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Weitere Infos unter www.es-karlsruhe.eu.
Autor:Corina Neuer-Veit aus Karlsruhe |
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