Vereinheitlichung kommt endlich
Ende des Zwangs(mit)kauf von Ladekabeln für Elektronikgeräte
Region. Nach jahrelangem Drängen des Europäischen Parlaments wird künftig "USB-C" zum Standardanschluss für alle Elektronikgeräte. Somit können beispielsweise neue Smartphones, Tablets oder Kameras in Zukunft ohne zusätzliche Ladegeräte erworben werden, da mit dem neuen Gesetz alle Geräte mit demselben Ladegerät aufgeladen werden können. „Wir alle kennen den Kabelsalat von Ladegeräten nur zu gut", freut sich Europaabgeordnete Daniel Caspary (CDU): "In Zukunft wird es dank des neuen Gesetzes weniger unfreiwillig erworbene und unbenutzte Ladegeräte geben. Neben der Verbraucherfreundlichkeit sparen Käufer auch jährliche Ausgaben in Höhe von 250 Mio. Euro ein."
Millionen Geräte neu gekauft ...
In der Europäischen Union wurden im vergangenen Jahr etwa 420 Millionen Mobiltelefone und sonstige tragbare elektronische Geräte verkauft. Im Durchschnitt besitzen Verbraucher drei Ladegeräte für Mobiltelefone, von denen sie zwei regelmäßig nutzen. 38 % der Verbraucher geben an, dass sie mindestens einmal ihr Mobiltelefon nicht aufladen konnten, da die verfügbaren Ladegeräte nicht kompatibel waren. Die Situation bringt Unannehmlichkeiten und Kosten mit sich, die etwa 2,4 Mrd. EUR pro Jahr für separate, nicht zusammen mit den entsprechenden elektronischen Geräten gelieferte Ladegeräte ausgeben.
Die Kommission legte nun Rechtsvorschriften zur Einführung einer einheitlichen Ladelösung für alle relevanten Geräte vor. Die vorgeschlagenen Maßnahmen, die für Smartphones, Tablets, Kameras, Kopfhörer, tragbare Lautsprecher und tragbare Videospielkonsolen gelten werden, sollen die Verbraucherfreundlichkeit erhöhen, den ökologischen Fußabdruck im Zusammenhang mit der Produktion und der Entsorgung von Ladegeräten verringern und weitere Innovationen auf diesem Gebiet ermöglichen.
Das hat nun ein Ende: Kein Zwangs(mit)kauf von Ladekabeln für Elektronikgeräte: Denn bisher fallen Schätzungen zufolge jährlich etwa 11.000 Tonnen Elektroabfall durch entsorgte und nicht benutzte Ladegeräte an, die in vielen Fällen schon direkt nach dem Kauf nie benutzt wurden. Durch eine einheitliche Ladelösung wird sich diese Menge voraussichtlich um fast tausend Tonnen pro Jahr verringern, wovon auch die Umwelt profitieren wird. „Von dieser einheitlichen Ladelösung profitieren nicht nur Verbraucher, sondern auch die Umwelt", so Caspary.
Eine Übergangszeit von 24 Monaten ab dem Datum der Verabschiedung soll der Industrie ausreichend Zeit zur Anpassung vor dem Inkrafttreten bieten. Infos unter https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/QANDA_21_4614
Autor:Jo Wagner |
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