Karlsruher spielen am Sonntag gegen Berlin
KSC-Heimspiel, volles Haus & Fan-Freundschaft
Karlsruhe. KSC gegen die Hertha aus Berlin, das ist aus Fan-Sicht immer ein besonderes Spiel, gerade durch die zahlreichen Aktionen im Umfeld. 33.000 Zuschauer sind da, volle Hütte – und der Gästeblock wurde zudem etwas vergrößert, denn rund 5.000 Gästefans sind dabei. „Das wird von den Rahmenbedingungen – mit Ausnahme des Wetters – sicher ein Super-Spiel“, so KSC-Trainer Christian Eichner: „Die Freundschaft zwischen den beiden Vereinen darf gefeiert werden, aber vor und nach dem Spiel.“ Der KSC täte gut daran, das Spiel ins Zentrum zu rücken, besonders die 90 Minuten auf dem Platz. Schließlich sei die Saison noch nicht um und der KSC wolle die Spielzeit „bestmöglich“ abschließen, so die Ansage des Trainers. Sein Team solle am Sonntag anknüpfen an die zuletzt gezeigten Leistungen, hier besonders an die Stabilität – und an den Erfolg. Personell hat der Trainer wieder eine Auswahlmöglichkeit, denn auch Franke kehrt zurück, doch Budu und Jung haben noch gesundheitliche Probleme – und wie immer wird der Trainer die Startelf erst kurz vorher bekanntgeben.
Zum Spiel
Der KSC zeige unterschiedliche Gesichter zwischen Heim- und Auswärtsauftritten, monierte zuletzt der sportliche Leiter Sebastian Freis. Keine einfache Sache, so Eichner, es liege an verschiedenen Faktoren; erste 15 Minuten, andere Systeme, Spielverlauf, andere Gegner. Es gelte immer, dies zu analysieren, doch sein Team habe immer Antworten auf unterschiedliche Herausforderungen, so der Trainer, denn das Team ist bereit, immer ans Optimum zu gehen. Der KSC war auf Platz 11 nach der Vorrunde und hat erkennbar zugelegt, ist nun unter den Top 3 der Rückrunde. „Das kann beim KSC passieren“, so Echner, doch sein Team zeige Leistungsbereitschaft. „Diese Jungs haben in den vergangenen Wochen geliefert!“
Die Berliner haben, wenn alle Spieler fit sind, keinen großen Anlass, das Team zu wechseln, so Pál Dárdai – auch für einen Erfolg in Karlsruhe: „3 Siege in Folge wäre schön“. Der Berliner Coach erwartet am Sonntag ein gutes aber auch schwieriges Spiel auf Augenhöhe. Dárdai weiß um die Stärke des KSC, gerade, wenn das Team ins Rollen komme. Daher wurde im Training Wert auf das „körperbetonte Spiel“ gelegt, „auf das 1 gegen 1“ mit Manndeckung – auch wenn es vielleicht etwas altmodisch klinge. Es müsse schon im Mittelfeld ein Pressing geben. Wichtig sei, wer das erste Tor mache. „Das erste Tor zu machen, ist ein guter Schlüssel für einen Auswärtssieg!“ Wenn die Phasen mit eigenem Ballbesitz länger sind, „dazu ein aggressives Mittelfeld-Pressing, das den Gegner am Spielaufbau etwas hindert“, dann sei sein Team auf einem guten Weg.
Und die Fanfreundschaft?
„Wir waren schon im Hinspiel sehr freundschaftlich zueinander“, schmunzelte Eichner: „Dass beide Teams gewinnen wollen, dürfte aber auch klar sein. Wir sind alle Profis!“ Die Hertha sei in einer Super-Phase, hat in der Liga stabil Fuß gefasst, junge und erfahrene Spieler gemeinsam. „Ich gehe davon aus, dass beide Mannschaften am Sonntag maximal auf 3 Punkte gehen wollen.“ Davor und danach sei etwas anderes, doch im sportlichen Bereich schaue man auf sich.
Auch in Berlin freuen sich die Verantwortlichen um Benny Weber auf die zahlreichen Angebote in Karlsruhe, doch die Mannschaft konzentriere sich auf das Spiel, doch gehen die Kontakte auch in den Bereich des inhaltlichen Austauschs auf die Ebene der Akademie – ob inhaltlicher Austausch oder Turniere.
Was puscht sein Berliner Team eigentlich mehr – ein Hochrisikospiel wie gegen Rostock oder eher ein Spiel mit Fanfreundschaft? – „Ich denke, ein volles Olympiastadion“, so Dárdai, der dann doch schmunzeln musste. „Auswärts ist aber eine andere Geschichte; lange Reise, Hotel.“ Aber die eine Sache ist auf dem Platz, die andere für die Fans, was sicherlich angenehm ist. Doch da könne er nicht mitreden, denn als er noch in Karlsruhe selber gespielt hat, habe er mit 0 zu 4 verloren! „Die Fans hatten damals ihren Spaß, aber wir haben eine Niederlage mit nach Hause genommen – und was will ich dieses Mal nicht!“ Nach dem Spiel könne man ja immer noch feiern!
Umbruch nach Saisonende
Wie stark ist der Trainer eingebunden in die Prozesse? „Etwas anders, doch vor einem Jahr war ich verantwortlich, jetzt habe ich aber Kenntnis von den Prozessen, gebe mein Feedback dazu – doch die letzte Instanz hat nicht den Trainer.“ Der Umbruch sei aber Teil der Aufgabe für einen Trainer. Alles habe Sonnen- und Schattenseiten; im vergangenen Jahr war es etwas klarer, er habe mehr Verantwortung gehabt, auch neben dem Rasen. Als Trainer ist es primär aber der Kader und die Leistung der Mannschaft, doch bei der Kaderzusammenstellung gebe es – wie in anderen Clubs – eben andere Verantwortlichkeiten.
Im Alltag, wie ist es? Geht Eichner mit einer Wunschliste zu Freis? Meist hinterlegen Trainer die „gewünschten Profile“, ein Prozess, der jedes Jahr wohl gleich sein dürfte. Der Verein nimmt dies auf, gleicht es ab – in einem anderen Blickwinkel ab, versucht Kompromisse zu schließen. Mal bekommt der Trainer die Spieler, mal nicht, aber das sei normal so in einem Verein. „In diesem Jahr hat der Verein ein par Parameter mehr reingegeben, Altersstruktur und Umbruch zum Beispiel – und dadurch verlagert es sich etwas“, so Eichner und betont, dass er ja die Pläne des Clubs kenne.
Autor:Jo Wagner |
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