Geführt, aber dann doch noch verloren
KSC verliert bei St. Pauli

Blick ins Millerntor | Foto: mowa
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Karlsruhe/Hamburg. Was hatten sich die Verantwortlichen beim KSC alles ausgemalt, wie sie den Tabellenführer St. Pauli aus Hamburg ärgern wollten - aber unterm Strich blieb zwar eine Führung, aber eben auch wieder eine Niederlage für die Blau-Weißen. Der KSC spielt mit Drewes / Jung , Bormuth, Franke, Herold / Jensen, Nebel, Wanitzek, Stindl / Matanovic, Schleusener

Zum Spiel
Die erste Hälfte war durchaus mitunter ansprechend vom KSC, der mitspielte, allerdings nur für rund 20, 25 Minuten. Dabei war die Führung kurz vor dem Halbzeitpfiff an sich geradezu gemacht dafür, dem Gegner einen Nackenschlag zu verpassen: Stindl auf Schleusener, der auf Matanovic - und der jagt die Kugel mit Schmackes in die Maschen! Doch nach der Pause kam der KSC nicht mehr so richtig in Tritt, gefühlt hatte der Tabellenführer rund 80 % Ballbesitz, der KSC kam dazu kaum noch richtig und zielstrebig in des Gegners Hälfte - durch die Überlegenheit der Hamburger hätte schon früher da der Ausgleich fallen können.

Auffallend: Die KSC-Abwehr machte keinen sattelfesten Eindruck. An sich verwunderlich, denn bestimmte Mechanismen lassen sich schließlich trainieren, müssen einfach funktionieren! Doch auch außen kam die KSC-Abwehr zu oft den berühmten Schritt zu spät, so dass Pauli ein ums andere Mal durchkam. Ergebnis: Der Ball wurde in der KSC-Hälfte - wie beim Handball - durch die Positionen gespielt, wobei es kaum Entlastung für den KSC gab. Dazu hatte der KSC ein Manko bei den hohen Bällen: Die Lufthohheit ging an die Hamburger! Kein Wunder, dass Pauli mitunter mit 10 Mann in der KSC-Hälfte war!

Spielte der KSC nach vorne, waren oftmals die Bälle zu lang, so dass das Spiel schon im Ansatz festhing. So konnte der KSC die Stürmer der Hamburger in Halbzeit 2 nicht richtig greifen, die gewissermaßen an der Mittellinie auf ihre Chancen lauerten. Durch den (sich abzeichnenden) Ausgleich in der 80. Minute, als nicht eng genaug gedeckt wurde, bekam Pauli die zweite Luft, beim KSC war die Verunsicherung greifbar - trotz eines gut haltenden Torwarts - und so kam es leider zur Niederlage kurz vor Ende der Nachspielzeit, mit einem Knaller von Treu.

Ein sichtlich genervter KSC-Trainer Eichner machte seinem Unmut auf der Pressekonferenz hörbar Luft: "Wenn der Tag noch einigermaßen gut enden soll, bekommen wir wenigstens noch den Zug." Danach war Eichner deutlich: "Haben die Räume zunächst stark verdichtet, in der ersten Halbzeit war es recht ausgeglichen, aber dann kamen wir immer weniger raus, haben die Bälle nicht fixieren können und Pauli kam mit einer Welle nach der anderen." Bitter sei es, so ein Tor zum Ausgleich zu bekommen, aber die Abwehr sei da zu "läbsch" gewesen. Danach war es klar, dass es "Highlife" der Hausherren gab. Doch Eichner betonte, er habe dennoch eine "gute KSC-Mannschaft" gesehen -  gegen eine herausragende St. Pauli-Mannschaft. 2 zu 1 verloren, dennoch sei der Weg, den die Mannschaft des KSC aktuell gehe, "anständig", so Eichner. Verloren habe der KSC, weil man "Basics" nicht erledigt habe, in der Abwehr nicht gut verteidigt habe, unter anderem beim Ausgleich in Unterzahl in der Situation war.

Der KSC rutscht mit der Niederlage wieder in der Tabelle, ist nun 14. - nur zwei Punkte vor dem Relegationsplatz. Am Sonntag kommt jetzt Paderborn, der Tabellen-12.,  und da ist ein KSC-Sieg schon fast Pflicht! Dazu gehört aber, dass die Blau-Weißen 90+x Minuten konzentriert und bissig agieren! Zu hoffen ist, dass das "Hickhack" in der Geschäftsführung des Vereins nicht auch die Spieler verunsichert

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Autor:

Jo Wagner

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