KSC mit strategischer Neuausrichtung
Sportdirektor Kreuzer abberufen

Karlsruhe. Sportliches Erdbeben beim Karlsruher SC: Oliver Kreuzer wurde als Geschäftsführer Sport mit sofortiger Wirkung abberufen! In der Begründung betonte der Beirat der "KSC GmbH & Co. KGaA", dass "nach einer umfangreichen Analyse und unabhängig von der aktuellen sportlichen Situation mehrheitlich eine strategische Neuausrichtung im sportlichen Bereich beschlossen" wurde. In diesem Zuge wurde Kreuzer mit sofortiger Wirkung abberufen.

Mit der Fertigstellung des neuen Wildparkstadions - geplant zum Sommer - ende für den Karlsruher SC der mehrjährige Veränderungsprozess und gehe "in einen Weiterentwicklungsprozess über". Im Vorfeld zu diesem wichtigen Meilenstein wurden nochmals alle für den Profifußball relevanten Handlungsfelder intensiv analysiert. Insbesondere wurden hierbei die durch die nahende Stadionfertigstellung gegebenen Rahmenbedingungen und die daraus resultierenden Möglichkeiten berücksichtigt.

Gaben TV-Gelder sowie Transfererlöse der Ausschlag?
Bei dieser Analyse fiel Kreuzer offensichtlich durch das Raster: Bei Betrachtung des Handlungsfelds Sport "wurde festgestellt, dass eine dauerhafte wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens KSC in Zukunft nur dann möglich ist, wenn durch das Erreichen von sportlichen Zielen auch die entsprechenden direkt vom Sport beeinflussten Einnahmen generiert werden", so die Mitteilung des Vereins. Im Wesentlichen gehe es hierbei um die Einnahme von TV-Geldern sowie von Transfererlösen. In beiden Einnahmefeldern bewege sich der KSC seit längerer Zeit weit unter dem Durchschnitt der 2. Bundesliga.

Ziel der strategischen Neuausrichtung sei, die personelle Besetzung im Bereich Sport darauf auszurichten, den Wert des Kaders sowie die Wahrscheinlichkeit des sportlichen Erfolgs dauerhaft zu erhöhen: "In der Folge sollen die dringend benötigten Mehreinnahmen aus TV-Geldern und Transfererlösen entstehen und sportliche Ziele erreicht werden."

Auf Basis der umfangreichen Analysen in den vergangenen Monaten habe sich der Verein für eine strategische Neuausrichtung des sportlichen Bereichs entschieden, "um auch in diesem Handlungsfeld sowohl sportlich, aber insbesondere auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein“ so Holger Siegmund-Schultze, Beiratsvorsitzender der "KSC GmbH & Co. KGaA", und betonte dass der Prozess für eine Wiederbesetzung der Stelle schon laufe.

Historie: Der gebürtige Mannheimer Oliver Kreuzer war als Spieler von 1985 bis 1991 beim KSC, ging danach zu Bayern München und den FC Basel. 2002 bis 2005 war er beim FC Basel Teammanager, 2006 ging er zu RB Salzburg, wo er 2007 beurlaubt wurde. 2008 bis 2011 war er Sportdirektor bei Sturm Graz, 2011 bis 2013 war er Sportlicher Leiter beim KSC, wechselte aber kurzfristig 2013 zum HSV, wo er 2014 freigestellt wurde. 2015/16 war er Sportchef bei 1860 München, bevor ihn der KSC im Dezember 2016 als Sportdirektor wieder nahm. Übrigens wurde vom KSC der Vertrag von Kreuzer im August 2022 noch verlängert; bis 30. Juni 2025. Damals hieß es noch "Kontinuität im sportlichen Bereich"!

Autor:

Jo Wagner

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