Ausschuss widmet sich Märkten und Schaustellern unter Corona-Vorzeichen
Attraktivität des Angebots noch steigern

Unter Karlsruhes zahlreichen Wochenmärkten ist das auf dem Gutenbergplatz präsentierte Angebot bei schönem Ambiente besonders beliebt. Es gelten die zur Eindämmung des Corona-Virus üblichen Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen.  | Foto: Stadt Karlsruhe, Roland Fränkle
  • Unter Karlsruhes zahlreichen Wochenmärkten ist das auf dem Gutenbergplatz präsentierte Angebot bei schönem Ambiente besonders beliebt. Es gelten die zur Eindämmung des Corona-Virus üblichen Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen.
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Karlsruhe. "Vielfalt erleben": So wirbt das städtische Marktamt für seine stadtweit 17 Wochenmärkte mit wöchentlich 47 Veranstaltungen. Gegenüber 15 und 23 in Mannheim oder 29 und 40 in Stuttgart, wie eine jüngst dem "Ausschuss für öffentliche Einrichtungen" vorgelegte Analyse des Karlsruher Wochenmarktangebots zeigt. Das Gremium nahm den Bericht interessiert zur Kenntnis.

"Insgesamt steht es um die Karlsruher Wochenmärkte gut", lautet die Berichtsbilanz. Es gilt aber weiterhin, vor allem gegenüber Discountern mit frischen, regionalen und nachhaltigen Produkten zu punkten. Zudem bleibt Corona eine besondere Herausforderung, die auch darüber hinaus gerade mit Blick auf die bislang völlig abgeschnittene Schaustellerbranche Sitzungsthema war. Immer geht es bei der Pandemie um die erforderlichen Maßnahmen zu ihrer Eindämmung. Bei den Wochenmärkten an der frischen Luft gelingt es mit Disziplin, Abstands- und im Zweifel Maskengebot.

Marktentwicklung im Blick
"Bis etwas wächst und funktioniert, braucht es Zeit, Erfolg kann nicht verordnet werden", erklärte Wirtschaftsdezernentin Gabriele Luczak-Schwarz zur generellen Marktentwicklung. Marktamtsleiter Armin Baumbusch flankierte, der Abendmarkt sei inzwischen etabliert, ziehe immer mehr Besucher an: "Und wir sind froh", mit dem am Gutenbergplatz, "auch einen Markt zu haben, der nah und fern anzieht". Der Anteil derer, die (mehrmals) jede Woche auf den Markt gehen, ist über die vergangenen Jahre rückläufig. Das Gleiche gilt aber auch für jene, die nie einen ansteuern; somit nimmt die Akzeptanz in der Breite bei sinkender Frequenz zu.

Einer Händlerumfrage, derzufolge insbesondere Parkplätze, Sortimentsvielfalt und Ambiente für einen Markt wichtig sind, soll eine Bevölkerungsumfrage folgen. Weitere Aktionen wie "Frühstück auf dem Wochenmarkt", Probiertage oder Mottomarkt sollen die Attraktivität steigern. Vorausgesetzt, Betreiber in Karlsruhe, denen es vielfach auch an potenzieller Nachfolge fehlt, würden mitmachen.

Neue Märkte und beliebte Klassiker
Wenn Corona das wieder zulässt, soll die Verweildauer erhöht und das Image als Ort der Kommunikation und des realen Genusses ausgebaut werden. Dies soll auch in der Innenstadt realisiert werden. Ein entsprechendes Konzept, auf Grundlage des "CIMA-Gutachtens" zur Zukunftsfähigkeit des Einzelhandelsstandorts, soll dazu beitragen. Ein Fixpunkt bleibt der Marktplatz, vor allem in seiner künftigen Gestalt.

Gegenstand der Überlegungen ist, dort zum Beispiel einen samstäglichen Markt von 11 bis 18 Uhr einzuführen. Er soll weder den bisherigen Märkten noch der umliegenden Gastronomie Konkurrenz machen, sondern vielmehr Sogwirkung für die City entfalten. Als Ersatz für die weniger nachgefragten Märkte auf Kronenplatz und Gottesauer Platz ist ein Markt am Bernhardusplatz als attraktive Drehscheibe denkbar (das "Wochenblatt" berichtete).

Entwicklung mit Corona im Blick
Ob beliebte Klassiker wie Kunsthandwerker- und Stoffmarkt stattfinden können, hängt zu einem Großteil davon ab, wie Kontaktverfolgung und etwa Einlasskontrolle wegen Corona umgesetzt werden können. Dass voraussichtlich ab 1. November Veranstaltungen mit 500 Besuchern landesweit zulässig sind, spielt wie die eben genannten Faktoren eine Rolle im Ringen um Herbst- oder eventuell nachgeholte Frühjahrsmess‘.

Auch dem Christkindlesmarkt und der Weihnachtsstadt werden sich die Verantwortlichen in den Sommerferien näher widmen. "Damit die Schausteller jetzt überhaupt mal wieder arbeiten können", so die Erste Bürgermeisterin, was für die besonders Betroffenen existenziell ist, aber bei Weitem noch nicht deren Einnahmenverluste deckt, entwickelt die Stadt zurzeit ein Konzept, durch das städtische Plätze mit einigen Schaustellergeschäften bespielt werden können.

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Autor:

Jo Wagner

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