Skandidorf wurde auf dem Messplatz in Karlsruhe teilabgebaut
„Das ist keine Perspektive!“
Karlsruhe. Das Mobiliar wurde ausgeräumt, die Dachplatten abgehoben, Wände abgebaut, der Boden entfernt, die Belüftungsanlage abmontiert: Stück für Stück verschwand das markante Skandidorf auf dem Karlsruher Messplatz. „Man hofft lange, dass es doch geht, aber jetzt müssen wir abbauen“, so Geschäftsführer Andreas Ludwig, und blickt wieder auf ein Stück des Skandidorfs, das mit einem Kran abgebaut wird. Es geht um die Kosten.
Im Winter konnte nicht geöffnet werden, doch die laufenden Kosten waren da. Ob Strom, Pacht, Abnahmen, Security … „aber eben keine Besucher, keine Einnahmen – und irgendwann müssen wir Kosten deutlich reduzieren, um wirtschaftlichen Schaden abzuwenden“, so Ludwig, der lange hoffte, dass er doch noch im Frühjahr an den Start gehen könnte. „Wir haben die Belüftung angepasst, Filter eingebaut, Hygienekonzepte erarbeitet und zum Beispiel auch neue Wege geschaffen“, schildert Ludwig einen Teil der durchgeführten Maßnahmen. Dazu hatte er ein Konzept für einen Biergarten vorgelegt, aber aufmachen durfte er dann doch nicht in Karlsruhe.
Ein Teil bleibt noch stehen, in kleinerem Rahmen, nicht mehr die große Anlage für bis zu 1.500 Besuchern. Das wird auf absehbare Zeit wohl nicht zu bespielen sein, vielleicht kleinere Einheiten für Gruppen, aber das sei noch Zukunftsmusik. „Wenn es im Sommer vielleicht wieder eine Mess‘ geben wird, wird sicherlich kein Zelt dabei sein“, ist Ludwig realistisch: „Mit einer solch ungewissen Lage können wir nicht planen, das ist nicht machbar. Das ist keine Perspektive!“ Das betrifft natürlich auch die Mitarbeiter, von denen nur noch ein Bruchteil da ist, denn die meisten haben sich verständlicherweise – wie in der gesamten Gastronomie – etwas anderes gesucht in diesen Zeiten.
Zunächst wurde ein Großteil des Materials in Durmersheim eingelagert, „doch was dann draus wird, kann ich nicht sagen“, so Ludwig, der noch nicht so richtig eine Zeit „danach“ sieht. Die Idee des Biergartens hat er nicht aufgegeben, das will Ludwig noch weiter in der Planung verfolgen, dann auch den Platz wieder pachten.
Autor:Jo Wagner |
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