Brauerszene in Karlsruhe verändert sich
"Fächerbräu" und "Brauerei Wolf" kooperieren
![Blick in die Geschichte mit alten Bierdecken von Wolf | Foto: Archiv www.jowapress.de](https://media04.wochenblatt-reporter.de/article/2025/02/12/4/1329884_L.jpg?1739379905)
- Blick in die Geschichte mit alten Bierdecken von Wolf
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Karlsruhe. Die Karlsruher Bio-Brauerei "Fächerbräu" erweitert ihr Sortiment, vertreibt nun auch die Biere der traditionellen Karlsruher "Brauerei Wolf", die seit dem 19. Jahrhundert in der Südstadt beheimatet war. Damit wird die Marke "Wolfbräu" wieder stärker in der Stadt präsent, denn nach dem baulichen "Aus" der "Braustätte Wolf" am Werderplatz, zog die Produktion um zu "Heidelberger". Möglich wurde diese neue Kooperation in der Brauerszene in Karlsruhe durch den Austausch zwischen Max Spielmann, Geschäftsführer der "Welde Braumanufaktur", und Christopher Wertz, Geschäftsführer von "Fächerbräu". "Welde" aus dem nordbadischen Plankstadt, ist seit März 2024 neuer Inhaber der Marke "Wolfbräu" - und neue Inhaberin der "Heidelberger Brauerei", die ab April 2025 zudem einen neuen Markenauftritt erhält.
"Wolfbräu" in neuem Design
Für Karlsruher (und Auswärtige) war und ist "Wolfbräu" ein Kultbier; sie verschmerzten den Weggang vom Werderplatz nicht, doch die Brauanlage hätte einen enormen Invest benötigt, so dass der damalige Inhaber den Standort verlagerte. Gebraut wurde zunächst bei "Heidelberger", die Bierlaster fuhren wie gewohnt die Verkaufsstellen in Karlsruhe an; dann gab es ein Lager in Eggenstein - und Stück für Stück verabschiedete sich in den Folgejahren der Traum von einer neuen Braustätte in Karlsruhe. Im Gespräch waren viele - ob in Knielingen 2.0 oder als Haus- und Erlebnisbrauerei.
Wolf ist übrigens bei Facebook: https://www.facebook.com/wolfauska
Blick in die Zukunft
Ab Anfang April 2025 gibt es die Sorten "Wolf Helles" und "Wolf Pils" in der 0,33 l Euroflasche mit überarbeitetem Design. Damit erhalte "Wolfbräu" eine moderne und zugleich traditionsbewusste Verpackung, die sich optimal für den Handel und Endverbraucher eigne, so die Mitteilung. Bereits jetzt ist "Wolfbräu" - wie früher - als Fassbier erhältlich - und viele Karlsruher lassen sich das "Wolf" schmecken. „Mit der neuen Flaschenvariante bringen wir 'Wolfbräu' in einem handlichen Format zurück, das perfekt zu modernen Genussmomenten passt", so erklärt Welde-Chef Max Spielmann: "Die Nachfrage nach regionalen Bieren steigt und wir freuen uns, ihr mit einer traditionsreichen Marke nachkommen zu können." Eine Beobachtung, die auch andere Brauereien machen.
Fächerbräu wird flexibler mit breiterem Sortiment
Durch die Partnerschaft mit "Welde" kann "Fächerbräu" das Angebot an Getränken zudem deutlich erweitern und flexibler auf Kundenwünsche reagieren. Neben den eigenen Bio-Bieren, Bio-Schorlen und Erfrischungsgetränken, vertreibt "Fächerbräu" nun auch die Biere von "Wolfbräu", "Weldebräu", "Kurpfalzbräu" und der "Heidelberger Brauerei". "Mehr Auswahl auch für unsere Gastronomen. Sie profitieren von einem vielseitigen Portfolio, das von traditionellen Bieren bis hin zu modernen Brauspezialitäten reicht", so Wertz „Mit diesem erweiterten Sortiment können wir flexibler auf Kundennachfragen reagieren und perfekt passende Produkte anbieten."
"Fächerbräu" bleibt unabhängig und hat eine Vision
"Fächerbräu" bleibt weiter eine “Kuckucksbrauerei” aktiv - hat weder Kessel noch Gärkeller, kann aber dennoch Bier brauen, weil sie sich woanders für den Prozess einmieten - setzt aber auch künftig auf Kooperationen mit anderen Braustandorten. Die mittelfristige Vision geht jedoch darüber hinaus: „Unser großes Ziel ist es, eine eigene Fächerbräu-Braustätte in Karlsruhe zu eröffnen. Vielleicht wird es dann auch möglich sein, die Spezialbiere von Wolf, wie den traditionellen Indianerbock oder das Wolfsblut, endlich wieder direkt in Karlsruhe zu brauen“, blickt Wertz in die Zukunft
"Wolfbräu" auf der Straße
Neben dem Vertrieb in Gastronomie und Handel wird "Wolfbräu" dank eines eigenen Ausschankwagens auch wieder verstärkt auf Veranstaltungen in Karlsruhe präsent sein - mit einem von "Fächerbräu" betriebene "Wolf"-Ausschankwagen. „Bier gehört eben dorthin, wo Menschen sind, auf Festen, in Biergärten, zu besonderen Momenten. Mit dem Wolfbräu-Ausschankwagen bringen wir die Marke dahin, wo sie hingehört: mitten ins Karlsruher Leben", freut sich Wertz. Mit der Kooperation werden die Bierkultur in Karlsruhe gestärkt, die Kooperation mit "Welde" ermögliche "Fächerbräu", flexibler und vielseitiger zu agieren - und das erweiterte Sortiment biete nicht nur mehr Auswahl, sondern auch eine stärkere Präsenz regionaler Biermarken in der Stadt.
Biertradition mit Weitblick gestalten
Infos: "Wolfbräu", seit 1885 in Karlsruhe, "Welde Braumanufaktur", seit 1752 in Plankstadt, dazu "Kurpfalzbräu" und "Heidelberger Brauerei"– seit vielen Jahren bekannte Brauereien mit klassischen Bierstilen in der Region. "Fächerbräu" setzt mit dieser Partnerschaft ein Zeichen für die Bierkultur in Karlsruhe: Tradition und Innovation sollten sich ergänzen, nicht verdrängen. Die Zusammenarbeit mit "Welde" sei ein wichtiger Schritt, um mehr Vielfalt in den regionalen Biermarkt zu bringen – und gleichzeitig die mittelfristige Vision einer eigenen "Fächerbräu"-Braustätte in Karlsruhe weiterzuverfolgen.
Autor:Jo Wagner |
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