Verstärkt auf grüne Technologien setzen
Innovative Lösungen in den Fokus rücken
Innovationen im Blick: Umwelt- und klimafreundliche Technologien sind das Geschäftsmodell der Zukunft. Die Plattform „GreenTech BW“ soll künftig innovative Unternehmen unterstützen, Baden-Württemberg zu einem Musterland grüner Technologien zu machen, indem bestehende Aktivitäten, Netzwerke, Organisationen und Einrichtungen im Land besser koordiniert werden. Teil des dann vergrößerten Netzwerks ist auch das Energienetzwerk fokus.energie e.V. im Herzen der Technologieregion Karlsruhe - besonders mit seinem Energie-Accelerator AXEL, der initiiert wurde, um unabhängig und neutral Start-ups aus dem Energiesektor auf dem Weg zur Unternehmensgründung zu unterstützen und ihren Markteintritt zu beschleunigen.
Bei der Landesagentur Umwelttechnik Baden-Württemberg (UTBW) wird diese Plattform angesiedelt und koordiniert. Darüber hinaus soll sie die Branche noch stärker mit kleinen und mittleren Unternehmen sowie der Start-up-Szene mit ihren geförderten Acceleratoren wie AXEL vernetzen, informierten Umweltministerin Thekla Walker und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. "GreenTech" ist Teil der beiden Ministerien: „Ökologie und Ökonomie gehören untrennbar zusammen", betont daher auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann: "Umwelt- und klimafreundliche Technologien sind das Geschäftsmodell der Zukunft!" Die Bewältigung der Klimakrise erfordere dabei einen tiefgreifenden Wandel entlang der gesamten Wertschöpfungskette. "Unser Wohlstand basiert darauf, dass wir unsere Lebensgrundlagen erhalten und hochinnovativ wirtschaften", so der Ministerpräsident: Das gehe im "Land der Tüftler und Denker" Hand in Hand!
Das "Innovations-Ländle"
Viele der Green Tech-Patente kamen in den vergangenen Jahren aus Baden-Württemberg, damit positioniert sich das "Ländle" klar in sachen Innovation. Was letztlich die Bedeutung der Patente angeht, ist BaWü sogar ganz vorne dabei. Einen Hinweis auf die Bedeutung der Patente geben die sogenannten "Patent-Zitationen". „Wir schaffen weitere Rahmenbedingungen dafür, dass Baden-Württemberg seine gute Ausgangssituation nutzen und zum Green Tech-Leitmarkt und -Leitanbieter werden kann", so Kretschmann.
Gesunde Luft, sauberes Wasser und Energieeffizienz
Grüne Technologien sind ein Schlüssel für eine erfolgreiche Klima- und Umweltpolitik, das lässt sich auch an den innovativen Start-ups aus dem Energiebereich erkennen, die zum Beispiel auch der Energie-Accelerator AXEL seit Jahren auf ihrem Weg erfolgreich unterstützt! "Umgekehrt sind ehrgeizige politische Vorgaben Innovationstreiber für die Wirtschaft", so Umweltministerin Walker. Und die Branche beweist dies auch: Mit gesunder Luft, sauberem Wasser und Energieeffizienz lässt sich Geld verdienen. "Unser Ziel, Baden-Württemberg bis 2040 klimaneutral zu machen, schafft den Rahmen für einen erfolgreichen Strukturwandel der Wirtschaft", betont Walker.
Keine Zukunft ohne Klimaneutralität
„Keine Zukunft ohne Klimaneutralität. Und keine Klimaneutralität ohne das Know-how, ohne den innovativen Spirit unserer Unternehmen", erläutert Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut: Innovative Lösungen für Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutz bieten insbesondere der mittelständisch geprägten Wirtschaft in Baden-Württemberg ausgezeichnete Chancen auf einem wichtigen Zukunftsmarkt. "GreenTech stärkt den Standort Baden-Württemberg", so Hoffmeister-Kraut, und gleichzeitig trage es zu einer nachhaltigen Wertschöpfung und hochwertigen Arbeitsplätzen im Land bei.
Im Fokus: Green Tech BW
Auf Basis dieser guten Ausgangssituation weitet das Land seine Aktivitäten nun weiter aus. Die durch das Wirtschafts- und das Umweltministerium mit rund 682.000 Euro geförderte Plattform „GreenTech BW“ bei der "UTBW" soll Akteure ansprechen, welche Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutz-Technologien und -Lösungen umsetzen und am Markt anbieten. Durch eine gezielte Weiterentwicklung und Bündelung der Aktivitäten bei der Entwicklung und Markteinführung von GreenTech-Lösungen soll die Umsetzung erleichtert und beschleunigt werden. Zudem sollen diese Aktivitäten unter einer Dachmarke GreenTech BW auch international wirksam präsentiert und vermarktet werden.
Analyse der Green Tech-Branche
Die GreenTech-Branche ist ein signifikanter Wirtschaftsfaktor im Land, das zeigt auch die Studie „Analyse der GreenTech-Branche in Baden-Württemberg“ (LINK) der "UTBW". Demnach bietet die Branche, Zahlen aus dem Jahr 2020/21, Arbeitsplätze für über 212.000 Erwerbstätige: Die knapp 20.000 Unternehmen erwirtschafteten eine Bruttowertschöpfung von rund 20,4 Milliarden Euro. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg zwischen 2010 und 2021 um durchschnittlich 2,1 Prozent pro Jahr. Die Bruttowertschöpfung wuchs um 4,8 Prozent pro Jahr (2010 bis 2020).
Der ökonomische Stellenwert der Branche wird durch ihre jeweiligen Anteile an der Gesamtwirtschaft verdeutlicht. Mit 3,3 Prozent aller Erwerbstätigen ist die Green-Tech-Branche vergleichbar zu anderen Schlüsselbranchen des Landes wie etwa dem Maschinenbau (4,7 Prozent), dem Fahrzeugbau (3,8 Prozent) oder der Elektroindustrie (3,2 Prozent). Zu GreenTech gehören die Leitmärkte Energieeffizienz, Wasserwirtschaft, Kreislauf- und Abfallwirtschaft, Ressourcen- und Materialeffizienz, Luftreinhaltung sowie umweltfreundliche Energieerzeugung und -speicherung.
Klimarelevante Forschung
Die klimarelevante Forschung ist eine Zukunftstechnologie von großer thematischer Breite, für die gut ausfinanzierte Forschung in unterschiedlichen Bereichen sichergestellt werden müssen. Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft greifen bei Green Tech eng ineinander. Baden-Württemberg ist ein europaweit führender Standort für klimarelevante Forschung, die entscheidend für die Entwicklung von GreenTech ist. Beim "Green Deal Call" der EU 2021 waren baden-württembergische Hochschulen deutschlandweit die mit Abstand erfolgreichsten. Neben der Hochschule Karlsruhe und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erhalten auch die Universität Freiburg und die Universität Heidelberg Fördermittel. (pm/fe)
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