In der Glacisstraße
Kanalbau mit Flüssigboden durch EWL Landau

Der neue Flüssigboden in der Baugrube in der Glacisstraße. Schon nach einem Tag ist er fest und kann betreten werden | Foto: EWL
  • Der neue Flüssigboden in der Baugrube in der Glacisstraße. Schon nach einem Tag ist er fest und kann betreten werden
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Landau. Mit einer effizienten und nachhaltigen Methode löst der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) derzeit die Herausforderungen bei der Erneuerung der Kanalanschlussleitungen in der Glacisstraße. „Wir recyceln den Erdaushub der Baustelle mit Wasser und natürlichen Zusatzstoffen zu Flüssigboden, den wir nach Abschluss der Arbeiten wieder in die Baugrube fließen lassen“, erläutert Dr. Markus Schäfer, Vorstand des EWL. „Diese unmittelbare Wiederverwendung des Erdbodens ist sehr ressourcensparend – und nachhaltig im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes.“

Flüssigboden hat neben dem Recycling-Aspekt auch bautechnische Vorteile – darauf weist Udo Adams hin, Projektleiter beim EWL für die Baumaßnahme in der Glacisstraße: „Die Kanalanschlüsse liegen teilweise sehr tief, bis zu fünf Meter unter der Straßenoberfläche. Der flüssige Boden verteilt sich dort von allein in jedem Winkel und Hohlraum, bis zum Grund der Baugrube, auch zwischen den vielen dort liegenden Rohren und Leitungen. So sorgt die Flüssigkeit von Anfang an für optimale Verdichtung und wir müssen nicht, wie bei festem Boden, mühsam von Hand alles nachverdichten“, erklärt Udo Adams. Durch die Zusatzstoffe bindet der Flüssigboden zudem schnell ab, so dass er schon am Folgetag fest ist und betreten werden kann.

Überprüfung auf Boden-Schadstoffe

Die Stadt Landau baut die Glacisstraße derzeit als Teil des neuen Radwegeprogramms aus, parallel arbeitet der EWL an der Erneuerung der Hausanschlussrohre. Dabei fallen allein bei den EWL-Kanalarbeiten rund 350 Kubikmeter Erdaushub an. „Die ausgehobene Erde wird von uns zunächst auf mögliche Schadstoffe untersucht. Wenn alles in Ordnung ist, fahren wir sie zum Hersteller des Flüssigbodens“, sagt Projektleiter Udo Adams. „Dort wird der Aushub mit Wasser und bodenartigen Zusatzstoffen aufbereitet und dann mit dem Betonmischer zurück zur Baustelle zum Verfüllen gebracht.“

Bei den Zusatzstoffen handelt es sich je nach Bodentyp zum Beispiel um mineralische Bindemittel wie Kalke. Diese sorgen dafür, dass der flüssige Boden schnell fest abbindet. Diese feste Substanz hat dann weiterhin alle wichtigen Eigenschaften des vorherigen Bodens: Wasser kann problemlos versickern, der Boden kann betreten, befahren – und auch nach vielen Jahren wieder per Spaten ausgehoben werden. „Durch den Einsatz von Flüssigboden ist die ganze Struktur von Anfang an verdichtet. Damit sind unsere Rohre bestens gegen Erschütterungen, etwa durch Schwerlastverkehr, geschützt. Weil der Boden nicht nachverdichtet und dadurch nicht absinkt, müssen wir auch keine Setzrisse in den Kanälen befürchten – deshalb müssen die Rohre künftig seltener aufwändig saniert werden“, betont Udo Adams. red

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Autor:

Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau

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