Bewegende Kundgebung gegen Russlands Krieg gegen Ukraine auf Mannheimer Marktplatz
Von Christian Gaier
Mannheim. Es war ein trauriger Tag, aber auch ein Tag, der denen, die ihn erlebten und mitgestalteten, Hoffnung gab und Trost spendete. Zum zweiten Mal jährte sich am 24. Februar der Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine. Rund 1500 Menschen versammelten sich auf dem Mannheimer Marktplatz, um ein Zeichen für die Freiheit und gegen das verbrecherische Kreml-Regime zu setzen.
"Wir sind hier, weil Putin seit zwei Jahren einen schrecklichen, unbarmherzigen, zermürbenden Krieg gegen die Ukraine führt! Dabei wünschen sich die ukrainischen Menschen nichts anderes, als friedlich in einem Land leben zu können, in dem sie – wie wir – Meinungen frei äußern können, in dem sie demokratisch wählen können, das bunt, facettenreich, fortschrittlich, und offen ist und in dem Rassismus, Faschismus, Antisemitismus, Verfolgung wegen einer sexuellen Ausrichtung, Ausübung der Religionsfreiheit absolut keinen Platz haben darf", sagte Mitorganisator Ralph Kaiser, dessen Beiträge Alex Zharkov auf Ukrainisch übersetzte. Zharkov hatte die Kundgebung auf dem Marktplatz gemeinsam mit der Sängerin Yaroslava Yurchenko und Pfarrerin Regina Bauer von der evangelischen Matthäusgemeinde in Mannheim-Neckarau organisiert.
Ralph Kaiser engagiert sich seit Beginn des Krieges in der Ukrainehilfe in Mannheim. "730 Tage Krieg, das bedeutet Tag für Tag leben mit Angst, Bedrohung, mit Toten, Verletzten, Trauerbewältigung der Angehörigen, mit kranken Kinderseelen, unglaubliche Zerstörung – viele haben kein Zuhause mehr – Dörfer und Städte wurden auf der Landkarte nahezu ausgelöscht oder eingenommen, zuletzt Awdijiwka", klagt er an. Die Ukraine kämpfe seit zwei Jahren für ihre Freiheit und für Demokratie. "Wir müssen sie darin unterstützen. Wir dürfen sie nicht im Stich lassen. Schließlich steht die Ukraine an vorderster Front im Kampf auch um unsere Demokratie und Freiheit, auch um die Demokratie und Freiheit Europas", gab Kaiser zu bedenken.
Zu weiteren Rednern gehörte an erster Stelle der Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht (CDU), der den Menschen aus der Ukraine Solidarität und Unterstützung bei ihrem bewaffneten Kampf zusicherte. Der evangelische Stadtdekan Ralph Hartmann betonte, dass die Ereignisse in der Ukraine für ganz Europa bedeutsam sei. Die Menschen verteidigten schließlich nicht nur ihr Land, sondern auch ihre Demokratie, ihren Anschluss an den Westen und an Europa. Und sie verteidigten in ihrem Freiheitskampf auch die demokratischen Werte auch Deutschlands und Europas. Das anspruchsvolle und bewegende Musikprogramm gestalteten die Sänger und Mitorganisatorin Yaroslava Yurchenko, der Geiger Zamir Zakyiv, die 16 Jahre alte Sängerin Veronika Donchenko, der Kinder-Chor ArtVoice, sowie die Sänger und Gitarristen Markus Sprengler und Dirk Arnold.
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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