Cooler Naturgarten statt heißer Schotter: Schattige Lieblingsplätze für Mensch und Tier schaffen
NABU. Jetzt im Juni ist das Thermometer mancherorts bereits in Richtung 30 Grad geklettert. Erste sommerliche Hitze und Trockenheit zeigen ihre Wirkung im Garten. Damit Hobbygärtnerinnen und -gärtner in den Sommermonaten nicht auf staubtrockenen Rasen oder heißen Schotter schauen müssen, hat NABU-Gartenexpertin Aniela Arnold drei Tipps für blühende Naturgärten.
Boden vor Austrocknung schützen
Raspelkurzen Rasen sieht man noch immer häufig in privaten Gärten. Im Sommer lässt das den Boden schnell austrocknen und macht eine Bewässerung notwendig. „Ganz ohne diesen traurigen Anblick und auch wesentlich wassersparender kommt der Garten aus, wenn Sie den Rasen höher stehenlassen oder besser noch eine Blumenwiese anlegen. Nur in den ersten Wochen nach der Ansaat benötigt die Wiese Wasser“, erklärt die Landschaftsökologin. „Anschließend schützt das Grün den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung. So wird Feuchtigkeit besser gespeichert.“
Standortgerechte Stauden sind Alleskönner
Heimische, insektenfreundliche Stauden haben viele Vorteile: Sie sind hübsch anzusehen und pflegeleicht. Ihr Pollen und Nektar schmeckt zugleich vielen Schmetterlingen, Wildbienen und anderen Insekten. „Mit Natternkopf, Wiesen-Flockenblume und Wiesensalbei können sich Gartenliebhaberinnen und -liebhaber das Gießen und Düngen sparen. Viele der standorttypischen Stauden kommen mit trockenen, nährstoffarmen Böden klar. Falls die Pflanzen bei großer Hitze doch mal Wasser brauchen, nutzt man am besten aufgefangenes Regenwasser zum Gießen“, erläutert Arnold. Das freut auch den Geldbeutel.
Naturgarten als Mikro-Klimaanlage
Naturnahe Gärten können wertvolle Schattenspender im Sommer sein - nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Tiere und Pflanzen. „Damit sich die Pflanzen im Garten gegenseitig etwas beschatten, können Sie diese gestaffelt nach Wuchshöhe platzieren.
Als größte Pflanzen eignen sich Gehölze, wie der hitzebeständige Feldahorn. Kornelkirsche, Holunder und andere Sträucher setzen Sie vor die Bäume. Die niedrigste Stufe, die wiederum vor die Sträucher gepflanzt wird, sind heimische Stauden“, erklärt Arnold. So erhalten alle Pflanzen Sonne, aber keiner wird es zu warm. Ein Bonuspunkt: Insekten und Vögel finden darin Futter sowie Unterschlupf.
Eine kühlende Wirkung hat zudem ein Gartenteich: Er verdunstet Wasser und kühlt so seine Umgebung. Ein guter Platz dafür ist eine ebene besonnte Stelle im Garten. „Igel, Vögel, Libellen und viele andere Tiere kommen im Sommer gern zum Trinken an den Teich“, sagt die NABU-Gartenexpertin. „Wichtig ist, dass es flache Stellen am Ufer gibt. So können Tiere, die hineingefallen sind, selbst hinausklettern.“ Dem erholsamen Urlaub im eigenen Garten steht dann nichts mehr im Wege.
NABU-Vogelhaus mit Naturgarten- Tipps auf der BUGA 23
:Der NABU ist auf der BUGA 23 in Mannheim mit mehr als 80 Führungen, Vorträgen und vielen Mitmachaktionen rund ums naturnahe Gärtnern und die biologische Vielfalt vertreten - und mit dem „NABU-Vogelhaus der Artenvielfalt“. An dem rund drei Meter hohen Vogelhaus gibt es viele Tipps, wie der eigene Garten mit einfachen Mitteln zur Wohlfühloase für Mensch und Tier wird. Eine Fotowand mit Gartentier-Vielfalt lädt dazu ein, ein witziges Erinnerungsfoto von der BUGA 23 zu machen.red
Weitere Informationen:
Weitere Informationen und alle NABU-Termine auf der BUGA: www.NABU-BW.de/BUGA23
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.