Kundgebung auf Mannheimer Marktplatz
Demo gegen russischen Angriffskrieg

Rund 300 Menschen nahmen an der Kundgebung teil. | Foto: Christian Gaier
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Von Christian Gaier
Mannheim.
"Russia is a terrorist state" (Russland ist ein Terrorstaat), "Putin, Den Haag wartet auf Dich", "Hands off Ukraine" (Finger weg von der Ukraine) lauteten die Aufschriften der Transparente, die bei der Kundgebung gegen den russischen Angriffskrieg am Freitag, 14. Oktober, auf dem Mannheimer Marktplatz zu sehen waren. Rund 300 Teilnehmer hörten Reden, Gebete, Lieder sowie Erzählungen von Menschen, die bereits Verwandte oder Freunde durch den völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine verloren haben. Veranstalter war die ukrainische Wohltätigkeitsorganisation Arena of Goodness, die mit diesen Demonstrationen verhindern will, dass der Krieg in Vergessenheit gerät. Gleichzeitig sollen die Soldaten für ihren Einsatz geehrt werden. Konkreter Anlass für die Kundgebung war der Feiertag "Tag des Verteidigers der Nation", der in der Ukraine am 14. Oktober gefeiert wurde.

Bedrückendes Gefühl bei der Rückkehr

Der Mannheimer Ralph Kaiser, der sich seit dem Kriegsausbruch in der Ukrainehilfe engagiert, erinnerte sich, wie er bei einer privaten Reise in die Ukraine vor zehn Jahren „glückliche und zufriedene Menschen“ erlebt habe. Ein ganz anderes Bild bot sich ihm, als er Mitte März mit fünf Freunden nach Polen an ukrainische Grenze gefahren war, um geflüchtete Frauen und Kinder in Sicherheit zu bringen, die vor den russischen Bombardements geflohen waren. „Es war ein sehr bedrückendes Gefühl zu wissen, dass wenige Tage zuvor in 15 Kilometer Entfernung 30 Raketen eingeschlagen waren und es mehrere Tote gegeben habe. Bedrückend sei auch das Bild der Flüchtlingsunterkunft in einer Schulsporthalle gewesen, mit ihren eng beieinander stehenden Feldbetten. “Kurz vor der Abreise habe ich mit Olga gesprochen, einer der Geflüchteten. „Sie sagte, sie komme aus Charkiw, ,das war einmal eine schöne Stadt’, da sind mir die Tränen gelaufen“, schilderte Ralph Kaiser.

"Wir Ukrainer wollen leben"

Oksana Lustenhouwer, die seit 2013 in Deutschland lebt und arbeitet, berichtete, dass durch den russischen Angriffskrieg bereits vier ihrer ehemaligen Nachbarn und ein Freund aus ihrer Kindheit getötet wurden. „Der Krieg Russlands gegen die Ukraine dauert nicht erst sieben Monate, sondern er dauert seit dem Jahr 2014, genauer seit 2013, weil wir ja alle wissen, dass es Russenware, die unsere Menschen auf dem Maidan umgebracht haben“, gab die Leiterin der Initiative „Freundschaft kennt keine Grenzen“ zu bedenken. „Ich möchte auch sagen, es geht nicht nur um Putin. Nicht nur Putin bringt unsere Menschen um, Russen bringen unsere Menschen um und Russen unterstützen das. Es sind 140 Millionen Menschen in Russland und sie können dieses Regime nicht aufhalten, sie können das nicht stoppen. Das ist unglaublich“, sagte Oksana Lustenhouwer, die ihre Rede mit einem flammenden Appell beendete. „Als Mensch, der aus der Ukraine stammt und der in einem europäischen Land wohnt, bitte ich Deutschland darum, uns mit Waffen zu unterstützen. Geben sie uns Waffen bitte, und zwar sofort alles mögliche. Wir können nicht warten, wir wollen leben, wir Ukrainer wollen leben und man muss unsere ukrainische Leben beschützen“, bat sie.

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Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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