Hockenheim Classics
Grosse Klasse bei den Classics
Im Rahmen der Hockenheim Classics die an diesem Wochenende im badischen Motodrom stattfinden sind die Sonderläufe für historische Rennmotorräder ein absolutes Highlight. Ob Original, Replika oder Nachbau - die Motorräder die von Baujahr 1927 reichen, vertreten durch eine DKW ORE 250 ccm bis ins Jahr 1967, vertreten durch eine Moto Guzzi Lodola 175 ccm Supersport, ziehen die Fans an die bei herrlichem Sonnenschein bereits gestern und auch am heutigen Sonntag diese Sonderläufe mitverfolgen. 60 Rennmaschinen sind gemeldet unter denen alle große Namen aus der Anfangszeit der Motorradweltmeisterschaft vertreten sind. AJS, BMW, DKW, Gilera, Horex, Moto Guzzi, MV Agusta, NSU, Norton - fast alles was bei der Einführung der Motorradweltmeisterschaft 1949 bis in die sechziger Jahre um Pokale und Titel kämpfte ist in Hockenheim mit einer oder mehreren Maschinen vertreten. Dabei ragen 3 Maschinen aus diesem schon sehr elitären Feld nochmals besonders heraus. Mit der Moto Guzzi Otto Cilindri ist die Maschine am Start die als einzige in der 75-jährigen Geschichte der Motorrad-WM mit einem 8-Zylinder Motor ausgestattet war. Als Ingenieurskunst auf höchstem Niveau ging die Moto Guzzi in die Rennsportgeschichte ein ohne dabei die ganz großen Erfolge erzielen zu können. Zu filigran und damit anfällig war der Motor mit 8 Zylindern, 500 ccm und 68 PS an Leistung. Immerhin gelang Bill Lomas 1956 ein 5. Platz bei der Senior TT auf der Isle of Man sowie die schnellste Rennrunde beim Rennen auf der Solitude bei Stuttgart. Ende 1956 wurde die Maschine jedoch vom Werk aus der Weltmeisterschaft zurückgezogen, die Otto Cilindri war nicht standfest genung um
gegen die übermächtigen MV Agusta´s bestehen zukönnen. Zweites Highlight ist die von John Surtess wieder aufgebaute MV Agusta 500. Surtess ist bis heute der einzige Rennfahrer dem es gelang sowohl in der Formel 1 als auch in der Motorrad-WM den Weltmeister- Titel zu gewinnen. Die in Hockenheim gezeigte Maschine wurde von Surtees mit original Werksteilen wieder aufgebaut und entspricht dem Motorrad mit dem er 1958, 1959 und 1960 Weltmeister in der 500 ccm Klasse werden konnte. Letztlich gehört noch der URS eine besondere Erwähnung. Das Motorrad, das vom genialen Konstrukteur und Ingenieur Helmut Fath gebaut wurde und als Hommage an Fath´s Heimatgemeinde Ursenbach im Odenwald von seinem Erbauer kurz und pragmatisch URS getauft wurde hat in Hockenheim einen prominenten Betreuer. Seitenwagenweltmeister Werner Schwärzel präsentiert das Motorrad das von ihm orginalgetreu nachgebaut wurde und so an den unvergessenen Helmuth Fath erinnert. Immerhin konnte die Originalversion der URS 1969 mit Karl Hoppe die deutsche Motorradmeisterschaft gewinnen und Hoppe schaffte auch einen 2. Platz beim deutschen Motorrad Grand Prix 1969 in Hockenheim, doch weitere grössere Erfolge stellten sich nicht mehr ein.
Text: Hartmut Reuschel
Bilder : moto - foto
Autor:Hartmut Reuschel aus Mannheim |
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