Eiskunstläuferin Nathalie Weinzierl hat große Pläne
Olympia in Peking als Ziel
Von Christian Gaier
Mannheim. Die Corona-Pandemie hat auch die Planungen der Eiskunstläuferin Nathalie Weinzierl vom Mannheimer MERC durcheinandergewirbelt, aber von ihrem großen Ziel ließ sie sich dadurch nicht abbringen: dem Start bei den Olympischen Winterspielen im kommenden Jahr in Peking.
Die in Saarbrücken geborene, in Frankenthal wohnende und in Mannheim trainierende und studierende Weinzierl hat 2014 schon einmal Olympialuft geschnuppert. Bei den Winterspielen in der russischen 300.000-Einwohner-Stadt Sotchi nahm sie am Teamwettbewerb und am Einzelwettbewerb teil und hatte zum Abschluss ein weiteres unvergessliches Olympiaerlebnis, als sie an der Abschlussfeier dabei war.
„Jetzt ist erst einmal Sommerpause, dann wird wieder neu aufgebaut, denn es gibt im nächsten Jahr wieder Olympische Spiele in Peking und die sind mein nächstes Ziel“, sagt die 27-Jährige, die auf eine „seltsame Zeit“ zurückblickt, wenn sie an die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihren Sport denkt. „Es war, wie in anderen Sportarten auch, sehr schwierig, etwas zu planen und überhaupt etwas anzupacken“, äußert Nathalie Weinzierl mit Blick auf kurzfristige Absagen von Wettbewerben – oder kurzfristige Einladungen zu Wettkämpfen, die sie natürlich dankbar annahm.
Einmal musste sie morgens nach Dresden fahren, um dort abends aufs Eis zu gehen. Aber Nathalie Weinzierl ist kein Typ, der jammert, sondern ist es gewohnt, spontan und flexibel zu reagieren. „Das sind eben Gegebenheiten, die man hinnehmen muss. Im Vergleich zu anderen Sportarten haben wir ja noch Glück gehabt“, betont sie.
Da die Europameisterschaft ausfiel und bei der Weltmeisterschaft in Schweden ihre nationale Konkurrentin Nicole Schott (Essen) startete, dachte sich Nathalie Weinzierl, „das ist jetzt der beste Zeitpunkt, um etwas fürs Studium zu tun. Ein Bachelorstudium in Unternehmensjura und der Leistungssport sind nicht so einfach unter einen Hut zu bringen, deshalb musste ich das Studium strecken. Jetzt aber habe ich meine Bachelorarbeit abgegeben“, berichtet sie.
Nun liegen noch drei Abschlussprüfungen im September vor ihr. Wenn das geschafft ist, wird sie sich ganz auf ihren Sport konzentrieren und neue Programme einstudieren. „Das Kurzprogramm wird in eine ganz neue Richtung gehen und von der Musik her etwas härter sein. Mir macht’s extrem viel Spaß. Und die Kür wird dafür etwas ruhiger sein“, deutete sie an. Beim Kampf ums Olympiaticket rechnet sie nicht nur mit Nicole Schott. „Die, die nachkommen, wollen es sich natürlich nicht nehmen lassen, mitzukämpfen. Ich freu’ mich drauf“, sagt Weinzierl.
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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