Rhein-Neckar Löwen: Das Jubeln der Anderen!

- Löwen-Torwart David Späth schreit seine Enttäuschung über den verlorenen Halbfinalkrimi heraus. Im Hintergrund ein enttäuschter Löwen-Kapitän Patrick Groetzki.
- Foto: Schneider/PIX-Sportfotos
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Handball. Der Traum der Rhein-Neckar Löwen den DHB-Pokal nach 2018 und 2023 zum dritten Mal zu holen, ist am Samstag auf dramatische Art und Weise geplatzt. Sechs Sekunden standen in der Kölner Lanxess Arena, noch auf der Uhr, da bekam der frei stehende Gustav Davidsson den Ball nicht zu fassen. Die Sekunden rannen von der Uhr und statt mit dem 32:32-Ausgleich in der Verlängerung das Siebenmeterschießen zu erzwingen, mussten sich die Rhein-Neckar Löwen im Halbfinalkrimi dem Rekordpokalsieger THW Kiel mit 31:32 (17:14, 28:28) nach Verlängerung denkbar knapp geschlagen geben! Update: Für die Badener ging es am Sonntag beim Final Four um den DHB-Pokal im Spiel um Platz drei gegen den Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten noch um Bronze, der sein Pokal-Halbfinale gegen den Bundesligazweiten MT Melsungen am Samstag nach großem Kampf mit 27:31 (14:15) verloren hatte. Die personell geschwächten Löwen ohne Ivan Martinovic unterlagen den Schwaben im kleinen Finale mit 31:32 (15:19) und das, obwohl sie in der zweiten Hälfte mit einem Zwischenspurt auf 26:24 gestellt hatten. Diesen Vorsprung brachten die Gelbhemden aber nichts ins Ziel und belegten somit beim Final Four um den DHB-Pokal den undankbaren vierten Platz, während der Zweitligist den Gewinn der Bronzemedaille bejubelte! In der Handball-Bundesliga geht es für die Rhein-Neckar Löwen am Karsamstag (20 Uhr) weiter, wenn man beim SC Magdeburg antritt.
Dabei sah es für die Löwen in der Domstadt am Samstag lange danach aus, als könne man gegen die favorisierten Kieler den sechsten Einzug in ein DHB-Pokalfinale schaffen. So brachte das Team von Sebastian Hinze die „Zebras“ ordentlich ins Schwitzen, auch dank eines starken Juri Knorr und eines noch glänzender aufgelegten Ivan Martinovic, der in der ersten Halbzeit alle fünf seiner Torwürfe versenkte. Im Duell der beiden deutschen Nationaltorhüter stand zudem David Späth im Löwen-Tor seinem Kieler Gegenüber Andreas Wolff in nichts nach und schien zwischenzeitlich die Nase in diesem Torwartduell einen Millimeter vorne zu haben. Die Gelbhemden erarbeiteten sich mit viel Leidenschaft einen Vorsprung gegen die Norddeutschen und als Ivan Martinovic kurz vor der Halbzeit diesen Vorsprung mit seinem fünften Tor auf 17:12 ausbaute, schien eigentlich Grund zur Freude angebracht. Der Torjubel blieb den Rhein-Neckar Löwen aber im Halse stecken, schließlich verletzte sich der kroatische Nationalspieler bei dieser Torerzielung unglücklich am Knie und musste unter Schmerzen vom Parkett geleitet werden. Für den 27-Jährigen war damit in der 29. Minute sein Pokalauftritt beendet, eine bittere Pille für die Löwen, die noch unter Schock vor der Pause noch zwei Gegentore kassierten.
Ihren Kampfgeist hatten die Gelbhemden nicht verloren, aber der THW Kiel konnte den Rückstand in den zweiten 30 Minuten dennoch wettmachen und beim Stand von 27:27 traf das Hinze-Team der nächste Nackenschlag, als Olle Forsell Schefvert in der Schlussphase der regulären Spielzeit nach einem Foul die Rote Karte sah und damit nun auch noch ausfiel (57.). Trotzdem gelang es Tim Nothdurft die Löwen erneut mit 28:27 (59.) in Führung zu bringen. Emil Madsen glich per Siebenmeter für die „Zebras“ zum 28:28 (59.) aus. 43 Sekunden vor dem Ende ließ Juri Knorr auf Löwen-Seite einen Siebenmeter ungenutzt (60.) und die Verlängerung wurde fällig. Nach den ersten fünf Minuten Verlängerung stand es 30:30 und in den zweiten fünf Minuten der Extraspielzeit konnten sich die Kieler auf 32:30 absetzen. Die Löwen kamen durch Gustav Davidsson zu einem Siebenmeter und wieder konnte Juri Knorr den Wurf nicht im Kieler Tor versenken. Gustav Davidsson verkürzte aber auf 32:31 (68.) und gab den Löwen noch einmal Hoffnung, die sich dann aber sechs Sekunden vor Ende der Verlängerung auf bittere Weise in Luft auflöste. va
Autor:Andreas Martin aus Mannheim |
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