Stäffelsbergturm und Kolmerbergkapelle
Märchenhafte Wanderwelten bei Dörrenbach

Der 24 Meter hohe Stäffelsbergturm bei Dörrenbach. | Foto: Markus Pacher
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  • Der 24 Meter hohe Stäffelsbergturm bei Dörrenbach.
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Wandertipp. Von den rund fünfzig Türmen und Warten im Pfälzer Wald ist der Stäffelsbergturm bei Dörrenbach etwas ganz Besonderes. Und auch wenn dort kein Rapunzel hochdroben von der Empore sein wallendes Haar herunterlässt, ist der Weg dorthin im wahrsten Sinne des Wortes märchenhaft schön.

Von Markus Pacher

Unser wunderbares Wandermärchen beginnt, nomen est omen, in Dörrenbach, auch bekannt als „Dornröschen der Pfalz“. Mit seinen malerischen Fachwerkhäusern, seiner gleich einer Burg mitten im Dorf thronenden historischen Wehrkirche und seinem alten Rathaus im Renaissancestil zählt der unweit der Kurstadt Bad Bergzabern gelegene Weinort zu den schönsten Dörfern an der südlichen Weinstraße.

Wundersame Märchenwelten

Die Besichtigung des Pfälzer Kleinods sparen wir uns für das Ende der Tour auf, denn der Startpunkt unseres Sonntagspaziergangs ist der am westlichen Dorfrand gelegene Waldparkplatz, von dem uns ein knackiger Anstieg auf die freie Gipfelfläche des Stäffelsbergs führt. Unterwegs begegnen wir den wundersamen Märchenwelten der Gebrüder Grimm, die kunstvoll in die Waldlandschaft drapiert sind und nicht nur Kinderherzen höher schlagen lassen.

Grandiose Aussicht

Zugegeben: Der schönste Turm ist es gerade nicht, aber die Aussicht von ihm ist grandios. Aber vor dem Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt, denn immerhin müssen zunächst die 213 Stufen bewältigt werden, um hernach die spektakuläre Rundumsicht über die Rheinebene und die vielen hundert Hügel und Hügelchen des Pfälzerwalds bis hin zu den Höhen des Schwarzwalds und der Vogesen genießen zu können. Die Baugeschichte des Stäffelsbergturms ist abenteuerlich: Nachdem der 1887 errichte Vorgängerturm von der französischen Militärregierung gesprengt wurde, errichte der Dörrenbacher Heimatbund 1964 an gleicher Stelle einen 21 Meter hohen Betonturm. Ein halbes Jahrhundert später wurde er umfassend renoviert und 2012, genau 125 Jahre nach der ersten Grundsteinlegung, mit einem großen Fest wiedereröffnet.

Magischer Wallfahrtsort

Wenn wir den Stäffelsbergturm erreicht haben, liegen die Hauptstrapazen, sofern davon überhaupt die Rede sein kann, hinter uns. Gemütlich schlendern wir nun zur knapp einem Kilometer entfernt gelegenen Kolmerbergkapelle. Die idyllisch gelegen Wallfahrtskirche zählt zu jenen magischen Orten abseits jeglichen Touristenrummels, an dem die Seele befreit aufatmen darf und man sich eins mit der Welt fühlt. Hier wird zudem Kirchengeschichte lebendig: Bis ins Jahr 1470 reicht die Anfangszeit des bekannten Wallfahrtsziels zurück. Ziel der Wallfahrer war von Anfang an das aus dem 15. Jahrhundert stammende gotische Gnadenbild „Die Mutter Gottes“, daher auch der Name der Wallfahrtskirche „Zu unserer Lieben Frau“. Zahlreiche An- und Umbauten folgten seitdem, bevor die Kapelle zu Beginn des 19. Jahrhunderts ihr jetziges Gesicht verliehen bekam und sich heute, nach der jüngsten umfassenden Restaurierung vor zwei Jahren als umfangreicher, von einem Kreuzweg begleiteten Gebäudekomplex präsentiert.

Entspannter Rückweg entlang der Weinberge

Von der Kolmerbergkapelle spazieren wir ganz entspannt zunächst durch den Wald, später entlang der Weinberge, die Kurstadt Bad Bergzabern streifend, zurück zum Ausgangpunkt Dörrenbach. Dort gönnen wir uns in einem der bewirtschaften Weingüter oder Restaurants eine kühle Weinschorle, bevor wir staunend die wundervollen alten Fachwerkhäuser und die alte Wehrkirche passieren und beseelt von den vielen neuen Pfälzer Entdeckungen unsere märchenhaft schöne Rundtour beenden.

Eckdaten

9,4 Kilometer, 270 Höhenmeter

Waldparkplatz Dörrenbach – Stäffelsbergturm – Kolmerbergkapelle – Bad Berzabern – Dörrenbach

Zahrleiche Einkehrmöglichkeiten in Dörrenbach und Bad Bergzabern

Literaturtipp

Simon, Peter: Dornröschen von Dörrenbach. Dörrenbach 2014
Herausgeber  : ‎ Books on Demand; 2. Edition 
Taschenbuch ‏ : ‎ 104 Seiten
ISBN-10‏ : ‎ 3732296598
ISBN-13‏ : ‎ 978-3732296590

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Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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