DRK Schifferstadt
Crashkurs in Reanimation für Michael Wagner
Schifferstadt. Im Rahmen der Woche des Bevölkerungsschutzes informierte sich der Landtagsabgeordnete Michael Wagner (CDU) bei Christoph Werner, dem Leiter des DRK Schifferstadt, und bei Björn Zolitsch-Leibfried über das First Responder System. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Problematik der schlechten Breitenausbildung in Sachen Wiederbelebung angesprochen.
Vor Ort bekam Wagner einen entsprechenden Crashkurs in Reanimation; auch ein Defibrillator kam zum Einsatz. Es war für den Abgeordneten das erste Mal, dass er mit diesem lebensrettenden Gerät in Berührung kam. Der Defibrillator gibt einen kontrollierten Stromstoß ab und kann so bei einem plötzlichen Herzstillstand eine Wiederbelebung herbeiführen. Viele Firmen, öffentliche Plätze und Gebäude sind mittlerweile mit automatisierten externen Defibrillatoren zur Ersten Hilfe ausgestattet. "Wer aber traut sich ohne Übung im Ernstfall Hand anzulegen", fragt sich Wagner. Er selbst jedenfalls durfte bei der Übung feststellen, dass die Handhabung sehr einfach ist.
"Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dieses Thema mit einer Kleinen Anfrage weiter zu verfolgen. Mitunter kommt es bei der Lebensrettung auf wenige Minuten an. Da sollten wir alle besser ausgebildet und vorbereitet sein," so Wagner abschließend.
Kleine Anfrage im Landtag
Nach aktuellen Zahlen des Deutschen Reanimationsregisters erleiden in Deutschland mindestens 60.000 Menschen pro Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Der Jahresbericht 2020 weist eine Laien-Reanimationsquote von 40,4 Prozent in den Referenzstandorten auf. Auch die telefonische Anleitung zur Reanimation lag in den Referenzstandorten bei 23,7 Prozent. Bei lediglich 4,4 Prozent der Patienten erfolgte die Reanimation vor Eintreffen des Rettungsdienstes durch First Responder.
Hierbei handelt es sich um freiwillige Helfer-Einheiten, die nicht Teil des regulären Rettungsdienstes sind, aber durch die Rettungsleitstellen zur Überbrückung des Intervalls bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes eingesetzt werden. In Norwegen, wo Reanimation seit 1961 Bestandteil des Lehrplans ist, liegt die Quote der Reanimationen durch Laien bei 73 Prozent. Auch der Einsatz der First Responder findet in den skandinavischen Ländern in größerem Umfang statt. Deutschland belegt in der Gesamtschau der Reanimationsergebnisse im europäischen Ländervergleich leider nur Plätze im unteren Drittel.
Wagner fragt daher die Landesregierung nach den Zahlen für Rheinland-Pfalz: Wie viele Reanimationsmaßnahmen fanden in den Jahren 2020 und 2021 außerhalb von Krankenhäusern statt? Wie viele davon erfolgreich? Wie viele wurden von Laien durchgeführt, wie viele durch First Responder? Auch die Zahl der Defibrillatoren in öffentlichen Einrichtungen im Land interessiert den CDU-Mann. Außerdem fragt der Abgeordnete nach der Integration des Themas Reanimation in den Schulunterricht - auch vor dem Hintergrund, den Umgang mit dem Defibrillator zu erlernen.
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