Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz lädt zum beliebten Musikfest ein
Große Sinfonik, heitere Serenaden und ein Kinderkonzert
Speyer. Zwei große Musikdramatiker bilden die Protagonisten des Musikfestes Speyer 2018: Richard Wagner, der als einer der bedeutendsten Erneuerer der europäischen Musik gilt, und Joseph Haydn, traditionell bekannt als der „Vater“ der klassischen Sinfonie und des Streichquartetts, stehen im Fokus der diesjährigen Sommerresidenz der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Mit diesem herausragenden Musikfest Speyer feiert die Staatsphilharmonie nicht nur Haydn und Wagner, sondern auch die gemeinsame Zeit mit Karl-Heinz Steffens, von dem sich Publikum und Orchester mit dieser Sommerresidenz als Generalmusikdirektor und Chefdirigent leider verabschieden müssen. In facettenreichen Konzertformaten und erstklassigem Interpretationssinn wagt die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz den musikalischen Spagat zwischen den beiden herausragenden Komponisten und setzt markante Konzerthighlights. Das Musikfest zeigt sich auch in diesem Jahr überaus vielseitig und hält für jeden Geschmack und jede Altersklasse etwas bereit: Unter der Leitung ihres scheidenden Generalmusikdirektors Karl-Heinz Steffens wird die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz das fünfte Musikfest am Donnerstag, 28. Juni, um 19.30 Uhr in der imposanten Kulisse der neugotischen Gedächtniskirche gemeinsam mit dem Deutschen Kammerchor und den renommierten Gesangssolisten Christina Landshamer, Markus Schäfer und Franz Hawlata eröffnen. Mit den farbenreichen Klangbildern aus Haydns „Jahreszeiten“ besticht die Staatsphilharmonie durch eine vitale Klangsprache um das fast zweistündige Oratorium klangvoll mit den drei Solostimmen erklingen zu lassen.
Märchenhaften Kinderkonzerte
„Große Klassik für kleine Ohren“ könnte man das diesjährige Kinderkonzert „Der Froschkönig“ beschreiben. Für die kleinen Besucher ab drei Jahren finden am 29. Juni und 1. Juli um jeweils 15 Uhr im Kinder- und Jugendtheater Speyer die märchenhaften Kinderkonzerte rund um die Geschichte des Frosches und der schönen Prinzessin mit der goldenen Kugel statt. Das berühmte Märchen der Gebrüder Grimm wird durch Mitglieder der Deutschen Staatsphilharmonie musikalisch passend mit Joseph Haydns „Froschquartett“ untermalt.In kammermusikalischen Ensembles bringen die Mitglieder der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in den beiden Serenaden-Konzerten am 29. Juni und 30. Juni um jeweils 19.30 Uhr das klingende Oeuvre der beiden musikalischen Großmeister Haydn und Wagner in die geschichtsträchtige Kulisse des Historischen Ratssaals. Dabei präsentieren die Musiker im ersten Serenaden-Konzert neben dem Streichquartett Nr. 12 in B-Dur, op. 76 Nr. 4 „Der Sonnenaufgang“ von Joseph Haydn außerdem weitere kammermusikalische Werke von Michael Haydn, Richard Wagner und dem dänischen Komponisten Gustav Helsted.
Idyllisch-verklärte Klangfarben
Im zweiten Serenaden-Konzert interpretieren die Musiker der Staatsphilharmonie unter anderem das „Siegfried-Idyll WWV 103 für Klavierquintett“ von Richard Wagner. Das bekannte Werk besticht durch idyllisch-verklärte Klangfarben und wurde von Wagner für seine Frau Cosima zur Erinnerung an die Geburt ihres ersten Sohnes Siegfried geschrieben. „Abermal „ein Wunder! ein Wunder!“ liebster Richard. Dein Siegfried-Idyll ist die herzinnigste, idealste, bezaubernste Verherrlichung des Familien-Kultus. In dieser tausendblättrigen Blume, welch Duft, Farbe, Entzücken, Pracht, Reiz, holdselige Frommheit und wonnige Kunst!“ So hingerissen schrieb Franz Liszt 1878 an Richard Wagner, nachdem er die Partitur des Siegfried-Idylls studiert hatte.Mathilde Wesendonck, Muse und heimliche Geliebte Richard Wagners während seiner Zeit im Züricher Exil, war jedoch auch gleichzeitig die personifizierte Inspirationsquelle Wagners. Ihre lyrischen Gedichte an ihn verwandelte der Komponist mit seiner Musik in die berühmten „Wesendonck Lieder“ und macht so nicht nur die Liebesgeschichte hörbar, sondern setzte derer auch ein musikalischen Denkmal. Was uns von dieser tragischen, literarischen Liaison bleibt, sind eben jene „Wesendonck Lieder“, die im Rahmen der musikalischen Lesung am 30. Juni um 15 Uhr im Historischen Ratssaal auf wunderbare Weise durch Sprecher, Sopran und Mitglieder der Staatsphilharmonie erklingen werden. Mit dem Schlusskonzert am Abend des 1. Juli gehen die klangintensiven Tage am Rhein zu Ende: Das fünfte Musikfest Speyer schließt mit einem spektakulären Abschlusskonzert mit Werken von Richard Wagner. Mit diesem glanzvollen Konzert verabschiedet sich Karl-Heinz Steffens als Generalmusikdirektor und Chefdirigent sowohl vom Orchester der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz als auch von seinem treuen Publikum der Metropolregion. Auszüge aus der dramatischen Oper „Lohengrin“ sowie die „Parsifal-Suite“ erklingen in der sakralen Kulisse der Gedächtniskirche Speyer. Mit dieser klanglichen Hommage an Richard Wagner setzt die Staatsphilharmonie zusammen mit Elisabeth Teige und Thomas Mohr einen markanten Schlussakkord des diesjährigen Musikfestes. ps
Autor:Wochenblatt Speyer aus Speyer |
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