Pfälzische Landesbibliothek
Literarische Nachwuchs stellt sich in Speyer vor
Speyer. Literarischer Nachwuchs aus der Region stellt sich nach 2010 und 2017 nun zum dritten Mal am Dienstag, 5. März, um 19 Uhr im Foyer des Landesbibliothekszentrum / Pfälzische Landesbibliothek in Speyer vor: David Emling, Manon Hopf und Manuel Zerwas waren für den Nachwuchspreis beim Pfalzpreis für Literatur 2023 nominiert und lesen aus ihren dafür eingereichten Arbeiten. Der Eintritt ist frei.
Anschließend unterhalten sie sich mit Birgit Heid, Ulrich Bunjes und Ute Bahrs über ihr literarisches Schaffen. Zweimal Prosa, einmal Lyrik – so sieht das literarische Spektrum des Abends aus. Auf den ersten Blick scheinen die Themen sehr breit gefächert, mit denen sich der literarische Nachwuchs auseinandersetzt. Bei näherem Hinsehen geht es in allen drei Werken um Verwandlungen, um den Untertitel von Manon Hopfs Manuskript aufzugreifen.
Die Lyrikerin findet wirkmächtige Sprachbilder und verfremdet vertraute Formulierungen. Hopf fordert Widerständigkeit, hier sind die Tiere Vorbild für den Menschen. In all ihren Gedichten ist zu spüren, wie intensiv sich Marion Hopf mit der Frage beschäftigt, was Natur ist und wie sie davon schreiben kann.
In der Novelle „Daniels Hang“ schildert David Emling das Leben seines Protagonisten Daniel Eckhart, einem typischen Vertreter der „Generation Y“, als einen ruhigen Fluss. Im Mittelpunkt steht die innere Zerrissenheit Daniels, der sich in einer Vielzahl sozialer Kreise bewegt. Dabei lebt er in einem Gefühl der permanenten Überforderung, hat Sorge, den eigenen Erwartungen und denen seines Umfeldes nicht gerecht werden zu können.
Im Fokus von Manuel Zerwas Romanmanuskript „Die Zeit danach“ steht Ben Weinmann, ein akademisch ausgebildeter Künstler, der seit seinem privaten Aufenthalt in Afghanistan unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet. Er versucht, sein Leben wieder unter Kontrolle zu bekommen und nimmt eine Vertretungsstelle als Kunstlehrer an einem Gymnasium an. In der Schule glauben fälschlicherweise alle, dass Ben ein Kriegsteilnehmer war, seit er das Stichwort „Afghanistan“ im Unterricht fallen ließ. Manuel Zerwas transportiert die tragischen Aspekte der Handlung durch eine gefühlvolle Schilderung mit humoristischem Grundton.
Daniel Emling, geboren 1987, lebt mit seiner Familie im südpfälzischen Bellheim. Seit 2016 ist David Emling Mitglied in der Darmstädter Textwerkstatt in der Gruppe von Martina Weber. Er gehört auch der Neustadter Autorengruppe „TeXtur“ sowie dem Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) an. Seit Mai 2023 ist er Mitglied im PEN Deutschland. „Daniels Hang“ ist sein literarisches Debüt, mit dem er 2023 für den Nachwuchspreis beim Pfalzpreis für Literatur nominiert war, und das 2022 im Verlag NeuWerk erschienen ist.
Manon Hopf, geboren 1990, lebt in Mannheim. Seit 2021 ist sie Mitglied im Verband deutschsprachiger ÜbersetzerInnen literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ). Zu Ihren Auszeichnungen gehören u.a. 2015 der Martha-Saalfeld-Förderpreis, 2016 der Hauptpreis des 33. Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen. 2018 folgt ein Literaturstipendium der Jürgen-Ponto-Stiftung im Herrenhaus Edenkoben, 2022 ein Stipendium des Förderkreises der Schriftstellerinnen in Baden-Württemberg. Für den Nachwuchspreis beim Pfalzpreis für Literatur legte Hopf das 2022 bis 2023 entstandene Lyrikmanuskript „hier steht dein mensch / verwandlungen“ vor.
Manuel Zerwas, geboren 1987, lebt mit seiner Familie in Speyer. Auch er wurde bereits mehrfach ausgezeichnet: Preisträger des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen 2013, Martha-Saalfeld Förderpreis 2015, Preisträger Literaturpreis Grassauer Deichelbohrer 2019, Preisträger Wortrandale Literaturpreis Berlin 2019, Gustav-Adolf-Bähr Förderpreis für Literatur 2021 sowie der Nachwuchspreisträger beim Pfalzpreis für Literatur 2023 mit dem Manuskript „Die Zeit danach“.
Weitere Informationen
https://www.david-emling.de/
https://manonhopf.com/
https://manuelzerwas.wixsite.com/manuelzerwas
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