Via Mediaeval-Konzert in der Krypta
Mittelalterliche Vokalmusik aus Osteuropa
Speyer. Es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, die Musik des Mittelalters in der Architektur ihrer Zeit zu genießen. Seit mehr als 20 Jahren finden in der Kultursommer-Reihe „Via Mediaeval – Musik und Räume des Mittelalters“ Konzerte im Süden des Landes statt, die in diesem Jahr vom 27. August bis zum 30. September Einblicke in die mittelalterliche Musik Osteuropas geben: Melodien sowie Texte aus Böhmen, Bulgarien, Zypern und Polen, meist dargeboten von Ensembles aus Osteuropa. An den meisten Orten werden zudem kostenfreie Kirchenführungen für die Konzertbesucherinnen und -besucher angeboten.
Mit Peregrina und der Krypta des Speyerer Doms trifft ein bekanntes Ensemble auf einen altehrwürdigen Ort. Am Freitag, 23. September, 19.30 Uhr, führt das Ensemble in einem vielfältigen Konzertprogramm durch die umbruchreiche Geschichte Polens und drei ihrer Regionen. Den Auftakt der Kultursommer-Reihe macht bereits am 27. August ein Partnerkonzert mit dem elsässischen Festival „Voix & Route Romane“: Das französische Ensemble Canticum Novum in Saint-Jean-Saverne demonstriert den Reichtum und die Komplexität des Instruments Oud, das in unterschiedlichen Teilen der Welt zum Klingen kam.
In der einzigartigen (Klang-)Atmosphäre der Abteikirche in Otterberg erklingt am 3. September „Regina Luctus – Königin der Trauer“. Das tschechische Ensemble Tiburtina erzählt musikalisch die Geschichte einer großen zugleich tragischen Frau in einer Mischung aus Klageliedern, Minnesang und geistlichen Liedern. Ein sehr seltenes, speziell für die Via Mediaeval entwickeltes Repertoire stellt der bulgarische Frauenchor Angelite am 11. September in der ehemaligen Klosterkirche St. Maria in Offenbach-Hundheim vor: Zum ersten Mal präsentieren sie Kompositionen von Ioannis Koukouzelis, ein Komponist des 14. Jahrhunderts, der mit seinen Ideen die Musiktheorie reformierte.
Das Ensemble Labyrinthus aus Russland nimmt am 16. September sein Publikum mit auf eine Reise durch die alte Musik Zyperns. Als wichtiges kulturelles Zentrum wurde die Insel früh von verschiedenen Stilrichtungen geprägt, die nun im St. Fabianstift in Hornbach wieder mit Leben erfüllt werden. Auch das Abschlusskonzert der diesjährigen Reihe widmet sich der mittelalterlichen Musik Polens. In der St. Paulus Kirche in Worms konzentriert sich das polnische Ensemble Flores Rosarum auf das Sequenzenrepertoire der Wawel-Kathedrale in Krakau im 14. Jahrhundert; ein einzigartiges Genre, das am 30. September erlebt werden kann.
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