Salierbrücke ist ab 21. Januar aufgrund erheblicher Tragfähigkeitsdefizite gesperrt
Brückensanierung könnte etwa 100 Jahre halten
Speyer. Die Vorbereitungen für die Sanierung der Salierbrücke haben längst begonnen. In wenigen Tagen ist es dann soweit, die Brücke, die die zwei Bundesländer Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg verbindet, ist ab Montag, 21. Januar, für den Individualverkehr gesperrt. Die Zufahrt für die Anwohner der Ketscher Landstraße sowie zum Rheinhotel Luxhof sei laut Regierungspräsidium Karlsruhe jederzeit möglich. Alle betroffenen Verkehrsteilnehmer werden gebeten, die vorgesehene Umleitung über die A61 zu nutzen. Aus Sicherheitsgründen für die Umsteiger und zur Gewährleistung eines reibungslosen und pünktlichen Shuttle-Bus-Verkehrs wird die Zufahrt zur Brücke ab dem Knoten Lußhof gesperrt. Der landwirtschaftliche Verkehr muss während der Bauzeit über die B35 Brücke bei Germersheim umgeleitet werden. An der Rheinbrücke bei Germersheim werden nämlich während der Baumaßnahme an der Salierbrücke keinezeitgleichen Baumaßnahmen stattfinden. Alternativ gibt es Fährverbindungen bei Altrip und die Kollerfähre, die vom landwirtschaftlichen Verkehr genutzt werden können. Momentan ist zudem im Gespräch, eine weitere Fährverbindung anzubieten. Die Ertüchtigung der Salierbrücke wird in zwei Bauabschnitten durchgeführt. Begonnen wird mit der Südseite. Die Dauer der Gesamtmaßnahme umfasst 26 Monate. Der Bauvertrag sieht einen Zweischichtbetrieb unter Ausnutzung des Tageslichtes an Werktagen vor. Aufgrund der einzuhaltenden klimatischen Randbedingungen sei eine Nacht- und Sonntagsarbeit jedoch bei einzelnen Tätigkeiten nicht auszuschließen. Die Bauzeit hängt wesentlich von den während dem Bau herrschenden Witterungsbedingungen ab. Ferner muss aufgrund der statischen Randbedingungen in kleineren Bauabschnitten gearbeitet werden. Viele Abläufe greifen ineinander oder sind voneinander anhängig. Es ist bereits vorgesehen, dass an mehreren Abschnitten gleichzeitig gearbeitet wird. Die Gesamtkosten werden sich auf circa 11,1 Millionen Euro belaufen.
Nachrechnung des Bauwerks zeigte erhebliche Tragfähigkeitsdefizite auf
1954 bis 1955 wurde die Salierbrücke auf Bestandsfundamenten der vorher dort vorhandenen Eisenbahnbrücke errichtet. Eine im Jahr 2012 durchgeführte Nachrechnung des Bauwerks hat erhebliche Tragfähigkeitsdefizite aufgezeigt. Derzeit überqueren täglich etwa 20.000 Fahrzeuge die Verbindungsbrücke, die die B39 über den Rhein zwischen Speyer und Hockenheim überführt. Um weiterhin eine verkehrssichere und zukunftsfähige Verkehrsverbindung zu gewährleisten, sind die umfangreiche Ertüchtigungsmaßnahmen erforderlich. Nur diese können einen nachhaltigen und dauerhaften Betrieb der Brücke ermöglichen. Bei den öffentlichen Informationsveranstaltungen kam oft die Frage auf, wieso angesichts der derzeit finanziell guten Lage des Bundes keine neue Brücke errichtet wird? Dies sei aufgrund der Planungsdauer von mindestens zehn Jahren keine Option. Die Salierbrücke müsse angesichts ihrer Tragfähigkeitsdefizite zeitnah verstärkt werden. Man könne daher nicht warten, bis alle erforderlichen planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen seien. Zudem habe die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ergeben, dass die Verstärkung diewirtschaftlichste Lösung sei. Das Regierungspräsidium Karlsruhe geht von einer langen Haltbarkeit der Sanierung aus: „Nach derzeitiger Erkenntnis haben Brücken dieser Bauart bei entsprechender Unterhaltung eine theoretische Lebensdauer von etwa 100 Jahre. Die tatsächliche Restlebensdauer ist jedoch sehr individuell und liegt oft über dem geschätzten Zeitansatz,“ heißt es von Seiten der Behörde. ako
Autor:Wochenblatt Speyer aus Speyer |
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