Ulrike Triebel, langjährige Buchhaltungs-Leitung der Evangelischen Heimstiftung Pfalz, geht in Ruhestand
Fast fünf Jahrzehnte im Zeichen von Buchhaltung und Zahlen
Speyer. Buchungen, Jahresabschlüsse und Rechnungsprüfungen – fast fünf Jahrzehnte lang waren das die Themen, um die sich der Berufsalltag von Ulrike Triebel drehte. Am 30. Oktober ist für die langjährige Leiterin der Zentralen Buchhaltung der Evangelischen Heimstiftung Pfalz in Speyer ihr letzter Arbeitstag. Langweilig, versichert Ulrike Triebel, sei es ihr mit all den Zahlen in ihrem langen Berufsleben nie geworden: „Weil ein Buchhalter den Einblick in alle Ausgaben und Einnahmen hat, ist er immer gut informiert über das, was im Unternehmen abläuft. Außerdem hat sich im Lauf der Jahre in meinem Bereich so viel verändert, so dass es stets spannend geblieben ist.“
Im April 1992 war Ulrike Triebel zur Evangelischen Heimstiftung Pfalz gekommen. Weil sie zuvor 16 Jahre lang beim Diakonischen Werk gearbeitet hatte, wo die Buchhaltung der Heimstiftung damals erledigt wurde, war ihr der diakonische Träger bereits vertraut. Ihr Berufsleben begonnen hatte sie 1970 mit einer Lehre bei der Neustadter Volksbank, für die sie anschließend bis zur Geburt ihrer Tochter am Bankschalter in Haßloch arbeitete. Bei der Heimstiftung war Ulrike Triebel zunächst Sachbearbeiterin für Versicherungen, Mietverträge, Grundtücke und die Vermögensverwaltung. Als zum Jahrtausendwechsel in der Buchhaltung zahlreiche Umstellungen anstanden, wurde Ulrike Triebel diese Aufgabe übertragen. Im Jahr 2000 wurde sie dann zur Leiterin der Buchhaltung ernannt, nachdem ihr Vorgänger in den Ruhestand gegangen war.
„Zu der Zeit war die Buchhaltung der Heimstiftung noch in Kirchheimbolanden untergebracht und ich fuhr einmal in der Woche dorthin,“ erinnert sie sich. „Das meiste wurde damals außerdem noch über das Kirchliche Rechenzentrum in Eggenstein erledigt. Wir haben alle Buchungen, die vorgenommen werden sollten, hier in der Geschäftsstelle eingegeben, und dann wurden sie auf Disketten gespeichert und ins kirchliche Rechenzentrum geschickt.“ Die Umstellung auf eine neue Software, die es der Heimstiftung ab 2007 ermöglichte, ihre Buchhaltung unabhängig vom Kirchlichen Rechenzentrum zu erledigen, war nur eine der vielen Umstellungen, die Ulrike Triebel in ihrem Arbeitsleben miterlebt hat. „Die einschneidendste Veränderung war sicher die Umstellung auf EDV,“ sagt sie im Rückblick. „Zu meiner Anfangszeit wurden die Wirtschaftspläne noch auf Blaumatritzen vervielfältigt und die Umsatzsteuererklärung war ein Tag Rechenarbeit im großen DIN A3-Bogen. Heute ist das mit dem entsprechenden Computerprogramm in ein paar Sekunden berechnet.“ Ohne EDV, ist Ulrike Triebel überzeugt, würde man heute in der Buchhaltung ein Vielfaches an Personal benötigen.
Gerade die vielfältigen Veränderungen und die damit verbundene Notwendigkeit, seine Arbeitsweise immer wieder anzupassen, hätten die Arbeit immer wieder spannend gemacht. „Auf der anderen Seite,“ schildert Ulrike Triebel, „gibt es in der Buchhaltung aber auch einen festen Jahreszyklus, der die Arbeit strukturiert. Auch das fand ich immer angenehm.“ Großen Wert habe sie stets darauf gelegt, dass alle Buchungsvorgänge den Vorgaben entsprechend bearbeitet wurden und die Buchhaltung für die Prüfer von Finanzamt und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft verständlich waren und bei Auswertungen ein einheitliches Bild ergaben. Nicht zuletzt deshalb waren ihr Vorgaben zu einer einheitlichen Arbeitsweise innerhalb ihrer Abteilung immer wichtig.
Ihre Nachfolgerin Corina Sand konnte Ulrike Triebel seit dem 1. Oktober bereits einarbeiten. Die studierte Diplom-Betriebswirtin war zuvor als Prüferin in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und als Leiterin der Finanzbuchhaltung bei einem Krankenhausträger tätig. Ab dem 1. November ist Corina Sand dann alleine verantwortlich für die Leitung der Zentralen Buchhaltung der Heimstiftung. Ulrike Triebel hat dann andere Pläne. Sie möchte ihren Ruhestand unter anderem dafür nutzen, um ihre sportlichen Aktivitäten auszubauen und gemeinsam mit ihrem Mann zu reisen.
Autor:Martin Müller aus Germersheim |
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