Verlängerung bis 1. September
Ganz private Einblicke in das Leben von König Ludwig I.

Die Karikatur „Lola Montez tanzt bayerische Geschichte“ ist eine Lithografie von 1847. Geboren als Elizabeth Rosanna Gilbert war Lola Montez als vermeintliche spanische Tänzerin auf vielen Bühnen europäischer Hauptstädte unterwegs. Eine Audienz bei König Ludwig I., bei der sie um Auftrittserlaubnis in München bat, stellt den Beginn einer skandalösen Beziehung dar. Der Esel mit spanischer Fliege karikiert die erotische Beziehung zwischen Lola und Ludwig. | Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer, Bild nach Eduard Fuchs, Ein vormärzliches Tanzidyll. Lola Montez in der Karikatur, Berlin 1904
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  • Die Karikatur „Lola Montez tanzt bayerische Geschichte“ ist eine Lithografie von 1847. Geboren als Elizabeth Rosanna Gilbert war Lola Montez als vermeintliche spanische Tänzerin auf vielen Bühnen europäischer Hauptstädte unterwegs. Eine Audienz bei König Ludwig I., bei der sie um Auftrittserlaubnis in München bat, stellt den Beginn einer skandalösen Beziehung dar. Der Esel mit spanischer Fliege karikiert die erotische Beziehung zwischen Lola und Ludwig.
  • Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer, Bild nach Eduard Fuchs, Ein vormärzliches Tanzidyll. Lola Montez in der Karikatur, Berlin 1904
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Update: Die Ausstellung im Historischen Museum wird verlängert. Wie das Museum mitteilt, wird sie bis zum 1. September zu sehen sein. Ursprünglich war als Laufzeitende der 31. März geplant.

Speyer. Das Historische Museum der Pfalz zeigt ab Sonntag, 17. September, die kulturhistorische Ausstellung „König Ludwig I. – Sehnsucht Pfalz“ und gibt Einblick in das Leben und Wirken des bayrischen Königs Ludwig I. Ludwig I. ist vor allem als bayrischer Regent in Erinnerung, doch er regierte im 19. Jahrhundert auch über den Rheinkreis, das sogenannte linksrheinische Bayern mit der Hauptstadt Speyer. Ludwig I. selbst sprach mit Blick auf die Rheinpfalz vom "gesegneten Land"; Zeit seines Lebens hatte er zur Pfalz eine enge Bindung.

Ludwig I. wurde 1786 in Straßburg geboren und starb 1868 im Alter von 81 in Nizza. Die Ausstellung zeigt die wichtigsten biografischen Stationen: Von den durch viele Umzüge geprägten Jugendjahren über die Regierungszeit bis zur Abdankung im Schicksalsjahr 1848. Dabei werden auch ganz private Themen wie die Liebschaft mit der Tänzerin Lola Montez, thematisiert.

Die klassizistische Villa erhebt sich auf einer Anhöhe bei Edenkoben. Von 1846 bis 1852 ließ Ludwig I. sie nach Plänen von Friedrich von Gärtner als Sommerresidenz bauen. | Foto: GDKE Rheinland-Pfalz / Pfeuffer
  • Die klassizistische Villa erhebt sich auf einer Anhöhe bei Edenkoben. Von 1846 bis 1852 ließ Ludwig I. sie nach Plänen von Friedrich von Gärtner als Sommerresidenz bauen.
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Politisch war seine Regentschaft, die er seit 1825 innehatte, von zahlreichen Umbrüchen geprägt. Die Unzufriedenheit der pfälzischen Bevölkerung mit der bayrischen Regierung brachte 1832 das Hambacher Fest zum Ausdruck, bevor sich in den Revolutionsjahren 1848/1849 das Bürgertum flächendeckend gegen die konservative Regierung erhob. Nach seiner Affäre mit "der Spanierin" dankte Ludwig zugunsten seines Sohnes Maximilian II. ab. Im Jahr 2023 jährte sich diese Abdankung zum 175. Mal.

In Bayern sind die Hinterlassenschaften des Wittelsbachers Ludwig I. bis heute mit Händen zu greifen. Er gilt als Bauherr und Umgestalter Münchens, auf seine Ehe mit Therese von Sachsen-Hildburghausen geht das größte Volksfest der Welt, das Münchner Oktoberfest zurück. Bis heute findet er in Bayern große Verehrung als Kunstliebhaber, als geschichtsbewusster Bewahrer historischer Bauten und als Förderer der Wirtschaft. Weniger bekannt ist, wie weit seine Wirkungskreise in die Region der Pfalz und Kurpfalz reichten und welche Spuren seine Regentschaft dort hinterlassen hat.

„Heiliger Bernhard übergibt Kreuzbanner“, Werkstatt Johann Baptist Schraudolph, 1849, Öl auf Leinwand
König Ludwig I. bestimmte 1843 die Ausmalung des Speyerer Doms, die 1853 vollendet wurde und im Stil der Nazarener ausgeführt wurde. Maßgeblich für die Entwicklung des Bildprogramms war Bischof Nikolaus von Weis zuständig. Es widmet sich dem Heiligen Bernhard, der 1146 in Speyer war. Die Ölbilder dienten als Skizzen und wurden dem König vorgelegt, mit dessen Zustimmung sie schließlich als Fresken ausgeführt werden konnten.  | Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer
  • „Heiliger Bernhard übergibt Kreuzbanner“, Werkstatt Johann Baptist Schraudolph, 1849, Öl auf Leinwand
    König Ludwig I. bestimmte 1843 die Ausmalung des Speyerer Doms, die 1853 vollendet wurde und im Stil der Nazarener ausgeführt wurde. Maßgeblich für die Entwicklung des Bildprogramms war Bischof Nikolaus von Weis zuständig. Es widmet sich dem Heiligen Bernhard, der 1146 in Speyer war. Die Ölbilder dienten als Skizzen und wurden dem König vorgelegt, mit dessen Zustimmung sie schließlich als Fresken ausgeführt werden konnten.
  • Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer
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Zeitlebens hatte er eine enge Verbindung zur Pfalz, die seit 1816 zu Bayern gehörte. Er hinterließ Kulturdenkmäler wie etwa die klassizistische Villa Ludwigshöhe in Edenkoben und ließt die Festung Germersheim bauen. In Speyer veranlasste er die Ausmalung des Speyerer Doms im Stil der Nazarener und beauftragte wenig später die Errichtung des westlichen Querbaus mit den beiden Vordertürmen. Maßgeblich war er für den Ausbau der Industrie verantwortlich und schuf die erste Ost-West-Verbindung auf Schienen durch die Pfalz. Pioniere wie der Ingenieur Paul Camille Denis arbeiteten für ihn.

Die Karikatur „Lola Montez tanzt bayerische Geschichte“ ist eine Lithografie von 1847. Geboren als Elizabeth Rosanna Gilbert war Lola Montez als vermeintliche spanische Tänzerin auf vielen Bühnen europäischer Hauptstädte unterwegs. Eine Audienz bei König Ludwig I., bei der sie um Auftrittserlaubnis in München bat, stellt den Beginn einer skandalösen Beziehung dar. Der Esel mit spanischer Fliege karikiert die erotische Beziehung zwischen Lola und Ludwig. | Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer, Bild nach Eduard Fuchs, Ein vormärzliches Tanzidyll. Lola Montez in der Karikatur, Berlin 1904
  • Die Karikatur „Lola Montez tanzt bayerische Geschichte“ ist eine Lithografie von 1847. Geboren als Elizabeth Rosanna Gilbert war Lola Montez als vermeintliche spanische Tänzerin auf vielen Bühnen europäischer Hauptstädte unterwegs. Eine Audienz bei König Ludwig I., bei der sie um Auftrittserlaubnis in München bat, stellt den Beginn einer skandalösen Beziehung dar. Der Esel mit spanischer Fliege karikiert die erotische Beziehung zwischen Lola und Ludwig.
  • Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer, Bild nach Eduard Fuchs, Ein vormärzliches Tanzidyll. Lola Montez in der Karikatur, Berlin 1904
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Nicht zuletzt geht die heutige Schreibweise von „Speyer“ mit einem griechischen Ypsilon auf ihn zurück - wie er auch aus "Baiern" ein "Bayern" machte. Und er gründete das nach ihm benannte Ludwigshafen am Rhein. Kunstwerke aus dem 18. und 19. Jahrhundert werden in der Ausstellung ergänzt durch Auszüge aus Gedichten, die Ludwig I. schrieb, und aus Briefwechseln mit seinen Zeitgenossen, die einen ganz privaten Einblick in die Lebenswelt des Königs geben. Die Schau steht in der Reihe kulturhistorischer Ausstellungen, die die regionale Geschichte der Pfalz in den europäischen Kontext stellen. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft Seiner Königlichen Hoheit Herzog Franz von Bayern.

Lola Montez, Gemälde von Wilhelm von Kaulbach, 1847, Öl auf Leinwand
Auf dem lebensgroßen Ganzfigurenporträt ist Lola Montez, die Geliebte Ludwigs I., selbstbewusst in einem historischen Kostüm dargestellt. Sie ist in ein schwarzes Samtkleid mit weißem Tellerkragen gekleidet, das nicht zeitgenössisch ist. Der Auftraggeber des Gemäldes war Ludwig I., der seine Geliebte von Kaulbach in dessen Münchner Atelier malen ließ. | Foto: Münchner Stadtmuseum, Sammlung Graphik / Gemälde
  • Lola Montez, Gemälde von Wilhelm von Kaulbach, 1847, Öl auf Leinwand
    Auf dem lebensgroßen Ganzfigurenporträt ist Lola Montez, die Geliebte Ludwigs I., selbstbewusst in einem historischen Kostüm dargestellt. Sie ist in ein schwarzes Samtkleid mit weißem Tellerkragen gekleidet, das nicht zeitgenössisch ist. Der Auftraggeber des Gemäldes war Ludwig I., der seine Geliebte von Kaulbach in dessen Münchner Atelier malen ließ.
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Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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