Der Dombauverein Speyer will im November einen Kunstmarkt veranstalten
Gemälde, Stiche, Plastiken: Kunstspenden gesucht
Speyer. Mit einem recht ungewöhnlichen Spendenaufruf wendet sich jetzt der Dombauverein Speyer an die Öffentlichkeit. Für seinen ersten Kunstmarkt, der am 17. November, von 10 bis 17 Uhr im Speyerer Ägidienhaus stattfinden soll, sucht der Verein noch Ware - und bittet deshalb um Kunstspenden.
Kunstwerke – Gemälde, Plastiken, Fotografien, Stiche, Aquarelle – sollen bis November gesammelt werden, um dann im Rahmen der Verkaufsausstellung „Bilder und Bücher“ an den Sammler gebracht werden.
Kunst auch für den kleinen Geldbeutel
Die Idee ist simpel und gleichzeitig originell: Kunstgegenstände, die nicht mehr gebraucht werden – sollen von Sammlern, Galeristen oder den Künstlern selbst gespendet und dann im Rahmen des Kunstmarktes zu Gunsten des Dombauvereins verkauft werden. Alle Objekte werden individuell von Experten bewertet und dann zu fairen, um nicht zu sagen günstigen Preisen verkauft. So soll es Bilder bereits ab 40 Euro geben. „Wir wollen die Kunst auf gar keinen Fall verramschen“, erklärt Dr. Barbara Schmidt-Nechl aus dem Vorstand des Vereins. „Aber wir wollen andererseits auch erschwingliche Bilder anbieten, so dass wirklich jeder etwas kaufen und damit spenden kann.“
Als eine dreifache Win-Win-Win-Situation beschreibt sie die Idee: Viele Kunstliebhaber haben über die Jahre viel zu viel Kunst angesammelt. Dann ist im Wohnzimmer kein Platz mehr, die Bilder wandern ins Gästezimmer und vielleicht sogar irgendwann in den Keller oder auf den Dachboden – und dafür seien sie doch wirklich zu schade, meint sie. Man könne sie also gut spenden, auch Erben, die mit dem künstlerischen Nachlass ihrer Angehörigen nichts anfangen können, gehören zur Zielgruppe, die der Verein ansprechen will – und natürlich auch Künstler. „Viele Künstler malen ein Motiv viele Male, skizzieren, probieren verschiedene Sichtweisen aus – diese Variationen sind dann ja nicht schlecht, nur weil sie der Künstler aussortiert“, mein Schmidt-Nechl und ergänzt: „Auch solche Spenden nehmen wir gerne“.
Sie alle können ihre überschüssige Kunst los werden, Platz schaffen – auch gegen Spendenquittung, die der Verein gerne ausstellt – und damit Gutes tun. Denn alle Erlöse aus dem Verkauf fließen in die Arbeit des Dombauvereins, also in Projekte rund um das Speyerer Kulturerbe. Und schließlich ziehen auch die Kunstsammler aus der Aktion ihren Nutzen. Egal ob auf der Suche nach einem bestimmten Künstler aus der Region oder noch jung und nicht mit dem üppigsten Budget für Kunst ausgestattet - Dr. Barbara Schmidt-Nechl verspricht, dass jeder auf dem Kunstmarkt im November etwas für seinen Geldbeutel finden kann. „Wir wollen, dass alle Menschen sich an der Kunst erfreuen können, wir wollen auch Menschen mit kleinem Geldbeutel die Chance bieten, sich ein schönes Kunstwerk zu kaufen“, sagt sie.
Auch wenn man natürlich, um möglichst viele Spenden zu sammeln, so viel als möglich verkaufen will, soll aus dem Kunstmarkt kein Schnäppchenflohmarkt werden – allein schon aus Respekt für die Künstler und die Spenden. „Wir können auch Dinge bis ins nächste Jahr einlagern“, sagt Franz Dudenhöffer, der ebenfalls dem Vereinsvorstand angehört. „Oder bis sich ein Sammler findet, wir müssen nicht unbedingt feilschen und handeln.“
Der Verein selbst wird übrigens ebenfalls aus seinem Besitz ebenfalls Werke beisteuern. Immer wieder erhält er Kunst aus Nachlässen, die nun in verwertbares Kapital umgewandelt werden soll. Und die Liste der angebotenen Werke kann sich schon jetzt sehen lassen: Renommierte Maler wie Otto Ditscher, Karl Hufnagel oder Franz Müller.-Steinfurth sind bereits unter den Spenden vertreten.
Weitere Informationen:
Wer ein Kunstwerk spendet möchte, wendet sich direkt an den Dombauverein unter 06232 102116 oder bringt die Spenden während der Öffnungszeiten in der Geschäftsstelle vorbei. Info unter www.dombauverein-speyer.de
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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