SWS-Aufsichtsrat beschließt Ausbau
Glasfaser-Projekt in Speyer
Speyer. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Speyer (SWS) hat in der Sitzung am 19. Dezember einstimmig den flächendeckenden Ausbau des Glasfaser-Gebiets Auestraße beschlossen. Die Investitionskosten betragen für die Jahre 2020 und 2021 4,2 Millionen Euro. „Durch die Feinplanung und Trassenoptimierung konnte eine Optimierung der Investitionskosten und weiterer Parameter erzielt werden“, informierte SWS-Geschäftsführer Wolfgang Bühring.
Von zirka 1250 potenziell anzuschließenden Wohn- und Gewerbeeinheiten konnten 36,4 Prozent unter Vertrag genommen werden. „Wir haben unser Ziel, eine Vorvermarktungsquote von 40 Prozent, zwar nicht ganz erreicht, wollen aber trotzdem einen flächendeckenden Ausbau starten, um Speyer den Weg in die digitale Zukunft zu öffnen“, betonte Stefanie Seiler, Aufsichtsratsvorsitzende der SWS. Auch bezeichnete sie das Glasfaser-Projekt der Stadtwerke als Leuchtturmprojekt für die gesamte Metropolregion Rhein-Neckar.
Während in den Wohngebieten Mausbergweg und Roßsprung gute Akquise-Ergebnisse, mit über 50 Prozent, erreicht werden konnten, war die Gewinnung der Gewerbetreibenden, trotz günstiger Konditionen, oftmals schwierig. Ursächlich dafür sei die Anzahl der Filialisten in der Auestraße, über deren Anschlüsse leider an zentraler Stelle gebündelt außerhalb Speyers entschieden würde, sagte Bühring und ergänzte: „Die Stadtwerke sind besonders den Bewohnerinnen und Bewohnern in den Wohngebieten Mausbergweg und Roßsprung sehr dankbar für die unerwartet große Eigeninitiative beim Werben für die Glasfaser in der Nachbarschaft sowie das entgegengebrachte Vertrauen.“
Neben der Anschlussquote von 40 Prozent fiel auch die angenommene Verteilung der Produkte – insbesondere der Angebote mit höheren Bandbreiten – nicht ganz wie geplant aus. Besonders von den Gewerbetreibenden wurden eher günstigere Produkte mit geringeren Bandbreiten abgeschlossen.
Auf Basis der vorliegenden Erkenntnisse ergibt sich eine etwas längere Amortisationszeit von 23,5 anstatt 22 Jahren. „Für Versorgungsprojekte dieser Art, zu denen zum Beispiel auch die Fernwärme gehört, sind aber längere Amortisationszeiträume durchaus üblich“, sagte Bühring. Das Ausbaugebiet Auestraße biete unter anderem durch die Neugestaltung des Industriehofareals und geplante Wohneinheiten der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Speyer (GBS), GEWO Wohnen und Diakonissen Potenzial für eine Steigerung der Anschlussdichte in den kommenden Jahren. Insgesamt seien die Stadtwerke mit dem Ergebnis der Vermarktung zufrieden. „Schließlich konnten wir fast jedes zweite Gebäude unter Vertrag nehmen“, so Bühring. Für die Zukunft sollen kleinere Vermarktungsgebiete, weitere Preismodelle für Gewerbekunden und eine Online-Vorvermarktung umgesetzt werden, so das Fazit des SWS-Geschäftsführers. Mit der Online-Vorvermarktung sei das Ziel, bei den Gebieten mit dem größten Interesse einen vorrangigen Ausbau zu realisieren.
Die Ausschreibung für Tiefbau und Material soll Anfang 2020 erfolgen. Der Baubeginn ist im Spätsommer vorgesehen, die Fertigstellung Ende 2021. ps
Autor:Caroline Trapp aus Ludwigshafen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.