Erinnerungskultur
"SchUM-Stätten sind Teil unserer Identität"
Speyer | Worms | Mainz. Der Vorstand des rheinland-pfälzischen Landtags hat kurz vor der parlamentarischen Sommerpause an einem Tag alle drei SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz besucht. „Im Herzen unseres Bundeslandes liegt dieser europaweit einmalige Schatz jüdischer Geschichte und jüdischen Lebens, den wir sichtbarer machen wollen“, sagte Landtagspräsident Hendrik Hering. Vor rund einem Jahr, am 27. Juli 2021, wurden die SchUM-Stätten zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt.
Ziel der Reise war es, sich über aktuelle Herausforderungen der einzelnen Erinnerungsorte, aber auch der SchUM-Stätten als historischen Verbund zu informieren und deren Bedeutung und Chance für die Erinnerungskultur sowie die Demokratie herauszustellen. Mit Vizepräsident Matthias Lammert und Landtagsdirektorin Ursula Molka besuchte der Landtagspräsident die Mikwe in Speyer, das älteste Ritualbad seiner Art in Europa, die älteste Synagoge Europas in Worms und den historischen Denkmalfriedhof in Mainz, der neben dem Heiligen Sand in Worms als ältester jüdischer Friedhof Europas gilt.
Alle drei SchUM-Städte planen künftig, noch enger zusammen zu arbeiten, in neuen Besucherzentren über das jüdische Erbe zu informieren und als Orte des Dialogs und der Vermittlung zu fungieren. Gemeinsam mit der Sanierung der Synagoge in Worms, die als architektonisches Vorbild für weitere Synagogen gilt, sind dies wohl die aktuell größten Herausforderungen der drei Städte.
Deutlich wurde bei den Besuchen, auf welch lange, reichhaltige und wertvolle Geschichte des Judentums Deutschland und Rheinland-Pfalz zurück blicken kann und wie wichtig dieser historische Schatz auch für unser heutiges Leben ist.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Anschluss an die SchUM-Stätten-Reise im Plenarsaal des Landtags betonten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kultur und Gesellschaft, die herausragende Bedeutung der SchUM-Stätten für die Zukunft der Erinnerungskultur.
„Die SchUM-Stätten sind wichtige Erinnerungsorte und ein bedeutender Teil der rheinland-pfälzischen Identität. Sie bilden einen weiteren Baustein der Erinnerungskultur, die eine zentrale Aufgabe des Landtags ist“, so Hendrik Hering. Die SchUM-Stätten könnten einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Erinnerungskultur weiter zu entwickeln, um rechten Tendenzen in der Gesellschaft sowie Geschichtsverzerrung entgegen zu wirken.
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