Seit dem Mittelalter steht der Dom im Mittelpunkt der Marienverehrung
Speyer. Im Bistum Speyer hat die Verehrung der in den Himmel aufgenommenen Gottesmutter eine lange Tradition. Im Jahr 670 wird in einer Schenkungsurkunde des Merowingerkönigs Hilderich II. zum ersten Mal Maria als Patronin der Diözese genannt.
Schon die Vorgängerkirche des jetzigen Domes besaß das Marienpatrozinium. Für das salische Herrschergeschlecht war die Verehrung der Gottesmutter Maria ein wichtiger Bestandteil ihres Herrscherverständnisses. Im Widmungsbild des Codex Aureus, dem Evangelienbuch von Heinrich III., ist zu sehen, wie Heinrich und seine Frau Agnes Maria das Evangeliar widmen, und damit offenbar die Bitte um einen männlichen Nachfolger verknüpfen.
Seit dem Mittelalter machte das Gnadenbild der „Patrona Spirensis“ den Dom zu einem Mittelpunkt der Marienverehrung für das ganze Bistum Speyer. Das wundertätige Gnadenbild wurde während der französischen Revolution zerstört. Als letzter Überrest findet sich ein Füßchen des Jesuskindes heute im Dom- und Diözesanmuseum im nahen Historischen Museum der Pfalz. Die heute im Dom befindliche große Marienstatue kam 1930 als ein Geschenk von Papst Pius XI. in den Dom. Eine Marienstatue über dem Hauptportal sowie Fresken im Mittelschiff und im Kaisersaal weisen auf das Patrozinium hin.
Mariä Himmelfahrt ist das Hauptfest unter den Marientagen
Das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel wird von der katholischen und der orthodoxen Kirche als Hauptfest unter den Marientagen gefeiert. Erstmals ist es in der armenischen Kirche für die Mitte des fünften Jahrhunderts bezeugt. Im Zentrum des Festes steht der Glaube, dass Maria, die Mutter Jesu, wegen ihrer einzigartigen Verbindung mit der Erlösungstat Jesu Christi als die „Ersterlöste“ an der Auferstehungsgestalt Christi teilnimmt und dass bei ihr die allen Menschen von Gott versprochene Zukunft des ganzen Menschen mit Leib und Seele in einem ewigen Leben bei Gott bereits vorweggenommen ist.
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