Verdienstmedaille des Landes
Walter Rummel für Erinnerungs- und Bildungsarbeit geehrt
Speyer. Für sein langjähriges ehrenamtliches Wirken hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz an Dr. Walter Rummel verliehen. Der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Prof. Dr. Hannes Kopf, hat Medaille und Urkunde in einer Feierstunde an Walter Rummel ausgehändigt.
In seiner Laudatio würdigte SGD Süd-Präsident Hannes Kopf das jahrzehntelange engagierte Wirken Rummels, insbesondere im Bereich der Erinnerungs- und Bildungsarbeit. Rummel hat sich aktiv beim Projekt der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz zur Einrichtung eines historischen Lern- und Gedenkortes im ehemaligen Häftlingskeller der Gestapo in Neustadt an der Weinstraße eingebracht. Er hat den wissenschaftlichen Teil der Erarbeitung einer Machbarkeits- und Zukunftsstudie für diesen geplanten Lernort „Gestapokeller“ durchgeführt. 2009 gründete er das Forschungsprojekt „Frühes Konzentrationslager Neustadt“.
Darüber hinaus arbeitete er bei der Organisation eines weiteren Projektes der Landeszentrale für politische Bildung mit, das sich mit der Erfassung aller infolge des November-Pogroms 1938 eingetretenen Todesfälle unter der jüdischen Bevölkerung im Gebiet des heutigen Landes Rheinland-Pfalz befasst. Auch ein Projekt des Ministeriums für Familie, Frauen, Integration und Kultur zur Einrichtung eines Dokumentations- und Forschungszentrums "Wiedergutmachungsakten" hat Rummel unterstützt.
Der pensionierte Archivdirektor und ehemalige Leiter des Landesarchivs Speyer hat zahlreiche Ausstellungen mitkonzipiert und dabei sein enormes Fachwissen eingebracht. So wurde beispielsweise eine Ausstellung der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz mit Begleitdokumentation unter anderem für Schulen zum Thema "Arisierung" von ihm durchgeführt. Auch eine Ausstellung des rheinland-pfälzischen Innenministeriums zur Geschichte der Polizei während der NS-Zeit wurde durch seine Unterstützung konzipiert. Walter Rummel hat die Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland bei einer Ausstellungskonzeption zur Erinnerung an die Deportation jüdischer Menschen nach Gurs beraten.
Die historisch-politische Bildungsarbeit ist Rummel sehr wichtig. So hat er beispielsweise Schülergruppen anhand von Akten der Geheimen Staatspolizei im Landesarchiv Speyer informiert. Darüber hinaus leistete er viele Jahre historisch-politische Bildungsarbeit mit Kommissaranwärterinnen und -anwärtern der Hochschule der Polizei des Landes Rheinland-Pfalz. Hierzu zählt auch die Betreuung von Bachelor-Arbeiten. Er hat eine jährliche öffentliche Präsentation von wissenschaftlichen Untersuchungen basierend auf Akten der Gestapo durch Schülerinnen und Schüler sowie Studierende organisiert. Darüber hinaus ist er Lehrbeauftragter für das Fach Polizeigeschichte der NS-Zeit an der Hochschule der Polizei des Landes sowie Lehrbeauftragter für das Fach Neuere Geschichte an der Universität Koblenz-Landau beziehungsweise an der Universität Mainz.
Walter Rummel hat in Gremien wie beispielsweise dem Wissenschaftlichen Beirat der Gedenkstätte der Landeszentrale für politische Bildung sowie des Instituts für pfälzische Landesgeschichte Kaiserslautern aktiv mitgewirkt. Darüber hinaus ist Rummel im Kuratorium des Fördervereins "Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt".
Walter Rummel hat sich auch im sportlichen Bereich eingebracht. So hat er die Lizenz für Kinderturnen und eine Lizenz für das Leistungsturnen männlicher Jugend beim Sportbund Rheinland-Pfalz beziehungsweise beim Turnverband Mittelrhein erworben. Er hat von 2001 bis 2007 als Sporttrainer für Jungenturnen beim TV Jahn in Plaidt und im Leistungszentrum Oberwerth gewirkt. Auch hat er die Turnjugend des TV Vallendar bei Wettkämpfen begleitet und an Wochenenden betreut.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.