Aus dem bischöflichen Weinberg in Kirrweiler
Zum zehnten Mal ein Zehnt
Speyer. Zum zehnten Mal hat eine Delegation aus dem südpfälzischen Kirrweiler den traditionellen Weinzehnt an den Speyerer Weihbischof Otto Georgens überreicht. Coronabedingt konnte die Übergabe wie im vergangenen Jahr nur in einem kleinen Rahmen - ohne Transport mit Pferdekutsche und öffentlicher Verkostung - vor dem Bischofshaus stattfinden.
Der Kirrweiler Bürgermeister Rolf Metzger übergab den Zehntwein wieder „im Doppelpack“: je 138 Flaschen „2020er Grauburgunder trocken“ für Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, der aufgrund seiner Erkrankung das Präsent nicht persönlich in Empfang nehmen konnte, und für Weihbischof Otto Georgens. Die Menge entspricht „dem zehnten Teil der Weinernte aus dem bischöflichen Weinberg in der Kirrweiler Gemarkung Flegeläcker“, wie Metzger erklärte. Er wünschte Bischof Wiesemann eine gute Genesung: „Wein weckt bekanntlich die Lebensgeister und trägt in Maßen getrunken zur Genesung bei!“
Weihbischof Georgens bedankte sich für das großzügige Geschenk und ließ es sich nicht nehmen, gleich ein Gläschen des Zehntweins zu probieren und mit den Gästen aus der Südpfalz anzustoßen. Er verwies darauf, dass Kirrweiler geschichtsbewusst und auch stolz auf seine Geschichte als fürstbischöfliche Sommerresidenz sei. „Was Castel Gandolfo für den Papst ist, ist Kirrweiler für den Bischof“, sagte er schmunzelnd.
Zur Delegation aus der Südpfalz gehörten Beigeordnete Doris Janz, Weinprinzessin Marlen I., sowie Pirmin und Lukas Roth vom Weingut Roth, von dem der diesjährige Weinzehnt stammt. Der Weinort Kirrweiler an der Südlichen Weinstraße war zu Feudalzeiten Oberamt und Sommerresidenz der Fürstbischöfe des alten Bistums Speyer. Auf Anregung von Bürgermeister Metzger wurde 2011 - anlässlich des 950-jährigen Domweihjubiläums - an die alte Tradition des „Weinzehnts“ neu angeknüpft, bei der dem bischöflichen Landesherrn jährlich der „Zehnte“ des Weinertrages abgeliefert werden musste.
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