Antrag im Gemeinderat löst Erstaunen aus / Runder Tisch geplant
Verstimmung durch das Parken auf dem Messplatz
Karlsruhe. Gastronomie wie „Aurum“, „Carls Wirtshaus“ oder „Schlachthof“, Kulturstätten wie „Substage“ und „Tollhaus“, „Stadtmobil“, Verkehrsbetriebe, Eventveranstalter wie „Dinnershow Crazy Palace“, „Skandinavisches Dorf“ oder „Weihnachtscircus“, Kreative auf dem Schlachthof-Areal oder angrenzendes Gewerbe: Sie alle nutzen neben dem Schaustellerverband rund um die Karlsruher Mess’ und dem „Park & Ride Platz“ in der Weihnachtszeit mehr oder weniger häufig Platz und Parkmöglichkeiten auf dem Messplatz an der Durlacher Allee.
Das scheint den Grünen wohl ein Dorn im Auge zu sein, ein entsprechender Antrag steht am Dienstag (nach Redaktionsschluss) auf der Tagesordnung des Gemeinderats. In der Begründung zum Antrag heißt es gar, die „dortigen Stellplätze sind aber eigentlich Besucher*innen des Areals vorbehalten und werden – vor allem bei Veranstaltungen im Tollhaus oder Substage – auch dringend benötigt.“
Eine Behauptung, die so nicht stimmt, betonte Andreas Ludwig vom „Skandidorf“ vergangene Woche auf einer Pressekonferenz von Vertretern der betroffenen Gastronomie und Eventveranstalter. Auch die Aussage des Rathauses ist da deutlich, die Stadt stellt derzeit dem Tollhaus bis zu 96 und dem Substage bis zu 100 Parkplätze auf dem Messplatz kostenfrei zur Verfügung: „Die Vereinbarung gilt ausdrücklich nicht, wenn Veranstaltungen auf dem Messplatz stattfinden.“
Auch über die Behauptung im Antrag der Grünen, dass letztlich Event-Besucher für ein Zuparken von Rettungswegen zum Tollhaus verantwortlich gewesen seien, konnten die Anwesenden nur den Kopf schütteln: „Das ist eine Einbahnstraße in Sachen Kritik. Wer da im Weg stand, weiß doch kein Mensch, vielleicht sogar ein Tollhausbesucher?“
Events beleben das Areal und die Gastronomie, die Gastronomie bringe zudem Besucher auf das Areal. Gerade diese besondere Kombination aus Gewerbe, Kreative, Gastronomie und Kultur mache den Reiz hier aus.
Herrscht jetzt Zoff am Schlachthof, etwa eine Zwei-Klassen-Kultur? „Davon kann keine Rede sein“, betonen Gastronomen und Event-Veranstalter: „Wir erweitern doch das Angebot, nehmen keinem etwas weg!“ Allerdings merken auch sie an, dass durch die zunehmende Blockbebauung am Rande des Platzes und durch das angrenzende Gewerbe peu à peu Fläche wegfällt, „auch durch Gebäude ohne eigene Parkplätze.“
Ihre Hoffnung ist nun, dass beim angekündigten Runden Tisch auch sie dabei sind, „immerhin reden wir von rund 500 Arbeitsplätzen, ob zum Beispiel Künstler, Techniker, Handwerker, Gastronomie oder Service.“
Im Januar 2019 soll, so heißt es aus dem Rathaus, „mit allen beteiligten Stellen“ ein Runder Tisch stattfinden, um „geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die kurzfristig Verbesserungen schaffen und langfristig zu einer einvernehmlichen Lösung führen.“ Allerdings fehlen bei der Aufzählung der Teilnehmer die Gastronomiebetriebe, die Schausteller, die Eventveranstalter, das betroffene Gewerbe … jow
Autor:Jo Wagner |
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