Ehrenamtlicher Besuchsdienst des Landkreises Kaiserslautern
„Mehr Gemeinsamkeit und weniger Einsamkeit“

Gerlinde Blum, Marianne Paque, Jutta Spies-Böckly, Anneliese Leib und Elisabeth Fini (von links)  Foto: Frank Schäfer
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Von Frank Schäfer

Landkreis Kaiserslautern. Einsamkeit ist ein großes Thema in unserer Gesellschaft. Viele ältere Menschen leben heute allein und haben kaum Kontakt zu ihrer Umwelt. Um diesem Problem zu begegnen, ist der ehrenamtliche Besuchsdienst im Landkreis Kaiserslautern unter dem Motto „Mehr Gemeinsamkeit und weniger Einsamkeit“ unterwegs und besucht vor allem ältere Menschen, die sich einsam und alleine fühlen.

Der ehrenamtliche Besuchsdienst ist ein Projekt der Leitstelle „Älter werden“ der Kreisverwaltung Kaiserslautern. Ziel der sozial engagierten Frauen und Männer ist es, den älteren Menschen etwas Freude in ihr Leben zu bringen. Sie leisten ihnen Gesellschaft, hören ihnen zu, gehen zusammen spazieren, Kaffee trinken oder Eis essen. Die Ehrenamtlichen unterstützen damit die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und bieten Entlastung für Angehörige. Der Besuchsdienst bietet die Möglichkeit, sich ein Stück von Außenwelt und Zwischenmenschlichkeit ins Haus zu holen.

Gegenseitige Bereicherung

„Die Senioren freuen sich darauf, wenn sie Besuch bekommen. Sie merken: Hier interessiert sich jemand für mich und meine Lebensgeschichte. Hier ist jemand, der mir zuhört. Durch die regelmäßigen Besuche entstehen über die Jahre hinweg oft Freundschaften, die beide Seiten bereichern“, berichtet Jutta Spies-Böckly von der Leitstelle „Älterwerden“. Alle ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter im Besuchsdienst für Seniorinnen und Senioren arbeiten unentgeltlich, sodass für die Besuchten keine Kosten entstehen.
Seit 1999 gibt es den ehrenamtlichen Besuchsdienst im Landkreis Kaiserslautern - zuerst nur in den Verbandsgemeinden Weilerbach und Enkenbach-Alsenborn; ein Jahr später auch in Kaiserslautern-Süd, Otterbach und Otterberg. Und in den Verbandsgemeinden Landstuhl, Ramstein-Miesenbach, Bruchmühlbach-Miesau und Hochspeyer kann der ehrenamtliche Besuchsdienst in diesem Jahr auf sein 20-jähriges Bestehen zurückblicken.

Ansprechpartner vor Ort

Die Mentorinnen sind Ansprechpartner vor Ort und werden von der Leitstelle „Älterwerden“ unterstützt und begleitet. Anneliese Leib ist Mentorin in der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau. Gerlinde Blum ist für Landstuhl zuständig und Marianne Paque für Ramstein-Miesenbach.
Gerda Engbarth und Elisabeth Fini sind Mentorinnen in Weilerbach. Rosel Mann ist für Enkenbach-Alsenborn zuständig und Emilie Rosenthal für Otterbach und Otterberg. Die Mentorinnen treffen sich normalerweise einmal im Monat zum gegenseitigen Austausch. Auf Veranstaltungen wie dem Bauernmarkt in Weilerbach, der Sickingenmesse in Landstuhl und der Leistungsschau in Ramstein war der ehrenamtliche Besuchsdienst immer mit einem Info-Stand vertreten. Doch aufgrund der Corona-Pandemie sind solche Veranstaltungen leider ausgefallen.
Für Seniorinnen und Senioren bietet auch der Seniorentreff in Bruchmühlbach-Miesau, wie auch in Ramstein und Landstuhl, einmal im Monat die Möglichkeit, sich auszutauschen, ins Gespräch zu kommen und neue Kontakte zu knüpfen.

Auszeichnung und Anerkennung

Der ehrenamtliche Besuchsdienst erhielt 2007 den Sozialpreis der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn und 2008 den Ehrenamtspreis für herausragende Projekte der Kommunen. Im gleichen Jahr wurde er auch als „Leuchtturmprojekt“ im Rahmen des bundesweiten Talcid-Förderpreises für Bürgerengagement ausgezeichnet.

Verstärkung gesucht

Die Ehrenamtlichen können sich die Zeit für die Besuche selbst einteilen. Mit einem geringen Zeitaufwand können sie so anderen Menschen Freude schenken. „Wir sind immer auf der Suche nach Verstärkung. Denn viele unserer Ehrenamtlichen sind schon älter und es kommen nur wenige jüngere nach“, berichtet Jutta Spies-Böckly. „Frauen und Männer, die sich im Besuchsdienst sozial engagieren wollen, sind stets willkommen und können sich gerne bei uns melden. Aber auch Leute, die besucht werden möchten, dürfen sich natürlich gerne melden.“fsc

Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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