Kommentar zum Streit zwischen Wanderern und Bikern
Wem gehört der Wald?
Es keucht und fleucht im Wald. Die Rede ist nicht von kleinen Krabbeltieren und anderen Waldbewohnern, sondern von den teilweise überfüllten Waldwegen: Wanderer und Fahrradfahrer tummeln sich auf den Routen. Und dabei führen sie einen Krieg. Wem gehört der Wald?
Eigentlich ist es klar geregelt - der Wald gehört allen. Doch so manche Wandersleute beanspruchen die Wanderwege für sich allein und fordern gar ein Verbot für Fahrradfahrer im Pfälzerwald. Mountainbiker fahren viel zu schnell auf viel zu engen Pfaden und kreuzen rücksichtslos die Forstwege. Nicht jeder Fußgänger reagiert dankbar und rücksichtsvoll auf ein Klingel- oder Rufzeichen. Wilde Wortgefechte sind die Folge. Und wer gar nicht klingelt, wird bestraft. Da greifen Fahrradhasser gerne auch mal zu harten Mitteln: Drahtfallen rufen Radler garantiert zur Vernunft.
Sagt mal, geht’s noch?
Zum Glück sind nicht alle so: Nicht jeder rast ohne Rücksicht auf Verluste den Berg hinab. Und nicht jeder Spaziergänger wird handgreiflich und spannt lebensgefährliche Fallen. Das Gesetz sagt: Jeder darf den Wald zu Erholungszwecken betreten - auch Radfahrer. Allerdings dürfen sie nur auf Wegen fahren, die dem forstwirtschaftlichen Verkehr dienen. Zusätzlich gibt es ausgewiesene Singletrails.
Ein Verbot für Fahrradfahrer im Wald steht nicht zur Debatte. Jeder hat ein Recht auf den Wald, aber es braucht Regeln. Und an diese Regeln müssen sich alle Teilnehmer halten – wie im Straßenverkehr. Wenn Biker sich an die ausgewiesenen Strecken halten, vorausschauend fahren und rechtzeitig auf sich aufmerksam machen, ist bereits der erste Schritt getan. Im zweiten Schritt müssen Wanderer nur noch etwas Platz machen. Das wars – eigentlich ganz einfach. Wenn alle rücksichtsvoll miteinander umgehen, kann eine Koexistenz im Wald funktionieren. Die Tiere schaffen es ja auch. laub
Autor:Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße |
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