Künstlergespräch mit Marcel van Eeden
Besondere Einblicke in der Städtischen Galerie Karlsruhe

Marcel van Eeden | Foto: Lukas Giesler
  • Marcel van Eeden
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  • hochgeladen von Jo Wagner

Am Donnerstag, 17. November, lädt die Städtische Galerie Karlsruhe ab 18 Uhr zu einem Künstlergespräch mit Marcel van Eeden ein. Unter dem Titel "Drawing Rooms: Marcel van Eeden | Karl Hubbuch“ widmet sich die große Herbstausstellung der Städtischen Galerie Karlsruhe zwei herausragenden Zeichnern.

Vergangenheit und Gegenwart treten dabei in einen vielschichtigen Dialog miteinander: van Eeden, der niederländische Gegenwartskünstler und Rektor der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, und Hubbuch (1891–1979), der Grafiker der Weimarer Republik und bekannte Vertreter der "Neuen Sachlichkeit", begegnen sich als Zeichner, aber auch als Grafiker, Fotografen und Karlsruher Akademielehrer.

Die Ausstellung knüpft Verbindungen zwischen den beiden passionierten Zeichnern, sie legt den Fokus auf Gemeinsamkeiten und Parallelen. Mit Galeriedirektorin Stefanie Patruno spricht van Eeden, der seit 2014 Professor für Malerei/Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe ist, seit Oktober 2021 Rektor der Kunstakademie Karlsruhe, über seine künstlerische und kuratorische Arbeit, über die Vorbereitung der Ausstellung und die dialogische Struktur der aktuellen Präsentation.

Ausgezeichnet
Der mit 25.000 Euro dotierte "Hans-Thoma-Preis" des Landes Baden-Württemberg geht an van Eeden. Der Rektor der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste erhielt den Staatspreis des Landes für Bildende Kunst in der Hans-Thoma-Stadt Bernau im Schwarzwald. Die Staatliche Kunsthalle organisierte zum Anlass der Preisverleihung im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst eine Ausstellung mit Werken des Künstlers im Hans-Thoma-Kunstmuseum in Bernau. „Erstmals hat die Jury den Begriff der ‚Landeskinder‘ erweitert und den Hans-Thoma-Preis einem niederländischen Künstler zuerkannt, der sich im besten Sinne grenzüberschreitend für die zeitgenössische Kunst und den künstlerischen Nachwuchs in Baden-Württemberg einsetzt. Ich freue mich sehr, unseren wichtigsten Preis für Bildende Kunst diesem Ausnahmekünstler mit internationaler Strahlkraft verleihen zu können", so Kunststaatssekretär Arne Braun.

Die Jury sprach den "Hans-Thoma-Preis 2023" einem Künstler zu, der „in der zeitgenössischen Kunstszene eine ganz eigene Stimme hat. Bekannt wurde Marcel van Eeden als stringenter wie poetischer Malerzeichner, der seit geraumer Zeit ein klares Konzept verfolgt und doch immer wieder neu erfindet: er unterwandert einen unkritischen Glauben an historische Faktizität, indem er ihm die enorme Suggestionskraft der Bilder entgegensetzt – ruhig, überzeugend und von meisterhafter Zeichenkunst.“

Hintergrund
Van Eeden wurde 1965 in Den Haag geboren, studierte an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste seiner Heimatstadt. Der Maler und Zeichner lebt in Karlsruhe, Zürich und Den Haag. Seit mehr als 30 Jahren lässt sich van Eeden von Fotografien, Illustrierten, Werbematerialien und Postkarten zu seinen charakteristischen tiefschwarzen Kohlezeichnungen anregen: Entstanden zunächst eher Einzelbilder, die er zwischen 2001 und 2007 täglich auf seinem Blog veröffentlichte, entwickelte van Eeden mit der Zeit bildmächtige Serien, die an ästhetische Elemente des "film noir" oder der "Graphic Novel" anknüpften. Auch die Textbausteine, die er sukzessiv mit einbaut, stammen aus der Zeit vor seinem Geburtsjahr, so dass sich aus völlig disparaten Quellen plausible und doch fiktive Beziehungen zwischen Wort und Bild ergeben, die van Eeden bisweilen noch um fiktionale Charaktere ergänzt.

Jüngst bewegte sich van Eeden auch auf dem Gebiet der Fotografie, wobei ihn insbesondere malerische Techniken wie der Gummidruck faszinieren. Das Mitte des 19. Jahrhunderts erfundene Unikatverfahren, das sich erst bei den Kunstfotografen um 1900 behaupten konnte, gilt heute als technisch überholt. van Eeden schätzt am Gummidruck jedoch die Chance, Malerei, Zeichnung und Fotografie in einem einzigen Bild miteinander zu verbinden.

Seine Arbeiten sind international gefragt, er kann auch in jüngster Zeit auf zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen verweisen. Dazu waren seine Arbeiten unter anderem auch im Tel Aviv Museum of Art (2014), im Institut Mathildenhöhe, Darmstadt (2011/2012) und in der Hamburger Kunsthalle (2010)

Infos: Bei den „Kunsthäppchen“ geht’s zudem am Mittwoch, 23. November, ab 15 Uhr um Hubbuch in Karlsruhe. Simone Maria Dietz berichtet im Rahmen der Ausstellung „Drawing Rooms: Marcel van Eeden | Karl Hubbuch“ über den Bezug des Zeichners Hubbuch zur Stadt Karlsruhe. Infos: galerie.karlsruhe.de

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Autor:

Jo Wagner

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