Kreativität in Karlsruhe mal anders
"free_port_purgatory" #2
Karlsruhe. Kreativität in einem etwas anderen Umfeld erleben: "free_port_purgatory" ist ein nur 10m² großer Ausstellungsraum in einem klassischen Holzbeschlagkeller, der durch eine Gittertür vom Hausflur getrennt ist. Dabei wird das triste Kellergeschoss in der Karlsruher Karlstraße 159 bis zum 25. Mai durch glatt verputzte weiße Wände, helles Licht und schwarzem Gummiboden in einen Schauraum transformiert.
Der Raum soll sich von anderen Lagerabteilen abgrenzen, aber seinen Zweck als Lager dabei nicht verlieren. Der Name des Raums setzt sich aus "Purgatory" (Fegefeuer) und "Free Port" (freier Hafen) zusammen. Diese Bezeichnung spielt zum einen auf das "Purgatorium", das Fegefeuer an, das in der christlichen Mythologie eine Art Zwischenhölle, einen Ort des Wachstums und der Transformation beschreibt. Dort beherrscht der Zustand des Dazwischen und das Ungewisse den Raum. Zum anderen ist es ein Verweis auf die Freihandelshäfen, die genutzt werden, um steuerfrei Kunst zu handeln und zu lagern.
Dies passiert abseits von Publikum und in der Regel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. In solchen Freihäfen wird zudem der kulturelle Wert der Kunst ausgehebelt und Werke auf ihren Marktwert reduziert. Die Arbeiten, die dort lagern, befinden sich ebenso in einem ungewissen Raum, verpackt und in einem Zustand des Dazwischen - in diesem Fall ist es eine "artist run storage unit" mit eingelagerten Werken von Leni Hoffmann und Anna Schütten der Kunstakademie Karlsruhe.
Der gewählte Ausstellungsraum thematisiert diese Zwischenzustände in der Kunst sowie die Lagerzustände. Es sollen alternative Erscheinungsformen von Kunstwerken gezeigt werden, indem Künstler und Künstlerinnen vor die Frage gestellt werden, wann ein Kunstwerk ein Kunstwerk ist - und wie es in anderen Ausstellungsformen präsentiert werden kann.
Infos: www.kunstakademie-karlsruhe.de
Autor:Jo Wagner |
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