125 Jahre „Ewige Ruhe“ im Hardtwald
Großherzogliche Grabkapelle Karlsruhe
Karlsruhe. „In der Abgeschiedenheit des tiefen Waldfriedens“ wünschten sich Großherzog Friedrich I. und seine Ehefrau Luise einen Ort, an dem sie ungestört um ihren Sohn trauern konnten: Am 29. Juni 1896, vor 125 Jahren, wurde die Kapelle eingeweiht - mit der fürstlichen Grablege.
Zur Geschichte
Errichtet als Mausoleum für den jung verstorbenen Sohn des badischen Großherzogs, wurde sie zur fürstlichen Familiengrablege. 1952 fand die bisher letzte Beisetzung statt. Die eher leicht versteckt im Hardtwald gelegene Kapelle - Besucher des karlsruher Wildparkstadions kennen die Lage - ermöglichte der Fürstenfamilie einst ein privateres Gedenken. In besonderen Führungen können Besucher Einblicke in die Geschichte der Großherzoglichen Grabkapelle und den hier beigesetzten Persönlichkeiten aus 125 Jahren erleben.
Bedeutung der Kapelle
Im Hardtwald nördlich des Karlsruher Schlosses ließ das Großherzogspaar Friedrich I. und Luise von Baden dieses Mausoleum in den Jahren 1889 bis 1896 für ihren früh verstorbenen jüngsten Sohn, Prinz Ludwig Wilhelm, errichten. Der Verlust des Kindes im Jahr 1888 hatte in ihnen die Sehnsucht nach einem Gedenkort in der Einsamkeit geweckt. Deshalb wurde die Grabstätte fernab vom Betrieb der Residenzstadt am östlichen Rand des Schlossgartens erbaut. Heute sind hier 18 Mitglieder der Familie der Großherzöge von Baden bestattet.
Architektonisches Juwel
Die Großherzogliche Grabkapelle ist ein Kleinod der Architektur des 19. Jahrhunderts. Weithin sichtbar ist ihr Turm in gotischen Formen, mit Wasserspeiern und Fialen. Das Mausoleum aus rotem Buntsandsein beeindruckt besonders durch seine detailreiche Ausstattung, etwa durch die feinen Steinmetzarbeitenan den Säulen, die die Gewölbe tragen. In den Querschiffen des Kirchenraumes erinnern drei Grabmale mit marmornen Liegefiguren an Prinz Ludwig Wilhelm und seine Eltern. Still und friedlich, als ob sie schliefen, liegen der Prinz und das Großherzogspaar auf ihren mit kunstvoll drapierten Stoffen bedeckten Ruhestätten. Die Werke des Karlsruher Bildhauers Hermann Volz sind Glanzleistungen der Skulptur des späten 19. Jahrhunderts. (ssg)
Infos und Termine unter www.grabkapelle-karlsruhe.de
Autor:Jo Wagner |
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