Alte Bücher – neue Inspirationen
Künstlerische Blicke auf die Reichenauer Handschriften
Karlsruhe. Wie inspirieren Schrift, Tinte, Pergament und die Gestaltung der Reichenauer Handschriften die zeitgenössische Kunst? Wie können die Lesespuren eines Jahrtausends heute gedeutet werden? Auf Einladung der Badischen Landesbibliothek beschäftigten sich dreizehn junge Künstlerinnen und Künstler - Lily Arnold, Benjamin Belhocine, Erle Blume, Jule Doll, Emily Ebner, Marie Emmanuel, Matthias Gmeiner, Matthias Holznagel, Alexander Johl, Glenn Knapp, Lucia Mattes, Maria Pfrommer und Emma Tietze - der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe über ein Jahr lang mit den mittelalterlichen Reichenauer Handschriften und entwickelten künstlerische Antworten, die aktueller nicht sein könnten.
Die Ergebnisse werden in der Ausstellung „Alte Bücher – neue Inspirationen. Künstlerische Blicke auf die Reichenauer Handschriften“ vom 15. Mai bis 14. September 2024 dem Publikum vorgestellt. Die Handschriften des ehemaligen Klosters Reichenau sind der bedeutendste Bestand mittelalterlicher Zeugnisse in den Sammlungen der Badischen Landesbibliothek. Sie sind wichtige kulturhistorische Zeugnisse und faszinieren in ihrer Objektbeschaffenheit. Insgesamt 267 Pergamenthandschriften, 162 Papierhandschriften und 212 Fragmente werden in der Badischen Landesbibliothek bewahrt. Sie stammen größtenteils aus der Blütezeit der Abtei, die vor allem im frühen Mittelalter neben Zentren wie St. Gallen oder Fulda europäische Strahlkraft besaß.
Die Sammlung überliefert vor allem religiöse und theologische Texte. Daneben haben sich naturwissenschaftliche, medizinische, geographische und astronomische Werke der Spätantike erhalten, wie auch Werke zu Grammatik und Rhetorik. Zwischen den Zeilen finden sich zahlreiche deutschsprachige Eintragungen, die den lateinischen Text ganz oder teilweise in die Volkssprache übersetzen oder kommentieren.
Infos: https://www.kunstakademie-karlsruhe.de/aktuelles/info/alte-buecher-neue-inspirationen/
Autor:Jo Wagner |
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