Karle - der Kommentar im "Wochenblatt"
Kultur am Abgrund?
10 Euro pauschal auf alle Stücke, das zweite Ticket umsonst! Wer aufmerksam die Karlsruher (Klein-)Theater verfolgt, kann erkennen, dass diese traditionsreichen Einrichtungen regelrecht am Abgrund stehen. Während das Staatstheater für hunderte von Millionen Euro eine XXL-Auffrischung und Erweiterung erhält, müssen die Theatermacherinnen und Theatermacher an der Alten Bank und im Theaterhaus um ihre Existenz fürchten, da in diese Zeiten das Publikum offensichtlich auch Theater „verlernt“ hat.
Aufbruch und Solidarität
Vielleicht braucht es hier - gerade jetzt - einen echten Aufbruch, auf alle Fälle aber auch echte Solidarität: Theater muss viel mehr wieder in die Köpfe auch der jungen Menschen, Teil des Unterrichts und des Studiums werden. Der „Mega-Tanker“ Staatstheater muss den „Beibooten“ Hilfe im technischen und infrastrukturellen Bereich zukommen lassen.
Kultur ist Teil des Alltags: Nicht zuletzt müssen Kultur und Theaterkunst aber auch Teil der regelmäßigen Berichterstattung der Medien bleiben, wie es zum Beispiel auch das „Wochenblatt“ seit Jahren macht. Ein Bekenntnis zur Kultur bedeutet dann aber eben auch, dass man sie nicht als „Luxus“, sondern als „Lebensmittel“ begreift. Nur dann bleibt diese Stadt, jenseits des „Tankers“, eine echte Kulturstadt.
Autor:Jo Wagner |
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