Exzellent und international in Karlsruhe
Medienkunst im Zeichen der Wissenschaft

- VPM mit Lambda
- Foto: KME, Artists
- hochgeladen von Jo Wagner
Karlsruhe. Die Schlosslichtzeit steht in den Startlöchern: Erstmals werden in diesem Jahr drei gleichrangig platzierte Gewinner mit dem BBBank Award im Projection Mapping ausgezeichnet: Mit ihren eingereichten Konzepten zum Themenfeld Wissenschaft, Forschung und Innovation konnten sich Ari Dykier (Warschau) mit „Reflexion in Technik“, SKG+ (Shenzhen) mit „The Tao. The Flow of the Universe“ und V.P.M. (Barcelona) mit „λ (Waves of Matters)” gegen die hochwertige internationale Konkurrenz durchsetzen. Alle drei Konzepte, die mit ihren unterschiedlichen Bildwelten die Vielfalt des Projection Mappings zeigen, erhalten je 15.000 Euro Preisgeld, um ihre Ideen in Shows für die SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe 2025 umzusetzen, die vom 14. August bis zum 14. September 2025 allabendlich auf der Fassade des Karlsruher Schlosses zu sehen sein werden. Am Eröffnungsabend der SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe wird das Publikum per Voting zudem aus den drei Gewinnern den BBBank Publikumspreis wählen. Das Preisgeld für den Publikumspreis beträgt 5.000 Euro.
„Wir sind stolz darauf, den BBBank Award auch in diesem Jahr an herausragende Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt zu vergeben“, sagt Oliver Lüsch, Vorstandsvorsitzender der BBBank. „Ihre Werke zeigen eindrucksvoll, wie sich Kunst, Wissenschaft und Technologie miteinander verbinden lassen und neue Perspektiven eröffnen. Die SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe sind ein kulturelles Highlight mit überregionaler Anziehungskraft – es freut mich, dieses außergewöhnliche Format nachhaltig zu fördern“, so Lüsch weiter.
Das Motto der SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe 2025 lautet „The Shining Lights of Science“. Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des KIT Karlsruher Institut für Technologie nehmen Künstlerinnen und Künstler Errungenschaften und Untersuchungsfelder dieser weltweit herausragenden Universität in den Blick. In der sinnlichen und technisch avancierten Bildsprache des Projection Mapping erzählen die Arbeiten eindrücklich davon, wie wissenschaftliche Problemlösungen und Erkenntnisse sich fortwährend zu Bausteinen unserer physischen und digitalen Welt entwickeln.
„Ohne zutiefst wissbegierige Menschen und ihren technischen Erfindungsreichtum würden die Sterne stumm am Himmel auf uns herabscheinen. Mit den diesjährigen Beiträgen wollen wir die Leistungen der Generationen an Forscher:innen des KIT feiern und gemeinsam in die Zukunft denken“, formuliert Alistair Hudson, künstlerisch-wissenschaftlicher Leiter des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe.
Der BBBank Award im Projection Mapping wurde in diesem Jahr zum fünften Mal vom ZKM | Zentrum für Kunst und Medien in Kooperation mit der BBBank im Rahmen der SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe ausgeschrieben. Insgesamt 108 Konzepte wurden von Medienkünstlerinnen und -künstlern aus 20 Ländern, darunter europäische Länder, China, Südkorea, die Vereinigten Arabischen Emirate und Kanada, eingereicht. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern des ZKM, der HfG Karlsruhe, der BBBank als Förderer, der Karlsruhe Marketing und Event GmbH als Veranstalterin der SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe sowie des Kulturbüros der Stadt Karlsruhe und des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wählte aus diesen Einreichungen in zwei Sitzungen die Gewinnerinnen und Gewinner des BBBank-Awards 2025.
Die Begründungen der Jury im Detail:
Ari Dykier, „Reflexion in Technik“
Poesie und Zukunftsoptimismus sprechen aus Ari Dykiers (Warschau) Projection Mapping Projekt, das sich markant von KI-generierten Hochglanzbildwelten unterscheidet. Seine alle Altersgruppen ansprechende Animation Reflexion in Technik weist in Kombination aus digitaler Paper-Cut-Ästhetik und metallischer Soundkomposition auf die mechanischen Aspekte historischer Medientechnik zurück und formuliert damit ein Plädoyer zur Überwindung derjenigen Probleme, die aus einer mechanistisch verengten Weltsicht resultieren: Technologischer Fortschritt vermag uns bei der Entwicklung eines posthumanen Zeitalters voranzubringen, sofern es uns gelingt, dabei aufgeklärt, (um-)(welt-)sichtig und fantasievoll zu handeln.
SKG+, “The Tao. The Flow of the Universe”
Im Stil chinesischer Tuschemalerei gelingt der in Shenzhen arbeitenden Künstlergruppe SKG+ ein faszinierender Brückenschlag zwischen traditioneller künstlerischer Technik und State-of-the-Art Projection Mapping. Das von Gong Zhen und seinem Team für Karlsruhe konzipierte Projekt The Tao. The Flow of the Universe beleuchtet wissenschaftsphilosophische Fragen zu Ursprung, Ordnung, Gleichgewicht und zyklischer Prozesshaftigkeit aus der Perspektive des Taoismus und relativiert rein westlich geprägte Betrachtungsweisen. Spezifische Motivverweise auf Errungenschaften des KIT sowie einer vom Rhein geprägten Landschaft stiften Bezüge zwischen suggestiven Bildwelten und der Realität der Betrachter:innen. Auf diese Weise entsteht ein poetischer Raum für kollektive Flow-Momente.
V.P.M., “λ (Waves of Matters)”
Wellenformationen sind komplexe Gebilde, die Forscher:innen und Künstler:innen gleichermaßen faszinieren. Das in Barcelona tätige Kreativstudio V.P.M. (Joan Nieto Paulo und Javier Canal Sanchez) vermag mit der Arbeit λ (Waves of Matters) technisch, inhaltlich und ästhetisch zu überzeugen. Während Wellenphänomene am KIT auf physikalische Erklärbarkeit und mathematische Berechenbarkeit hin untersucht werden, gelingt V.P.M. mit den ausgefeilten technischen Möglichkeiten des Projection Mappings und Sound Designs eine Transformation der Schlossfassade in spektakuläre Wellenspiele, die Besucherinnen und Besucher der SCHLOSSLICHTSPIELE als energetische Momente erleben dürfen.
www.schlosslichtspiele.info



Autor:Jo Wagner |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.