„Hallenbau-Festival“ vom 28. bis 30. Oktober
Städtische Galerie, ZKM & Staatliche Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe
Karlsruhe. Die Städtische Galerie, das ZKM und die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) laden zum gemeinsamen „Hallenbau-Festival“ ein. Unter dem Titel „Die Jubiläen“ feiern die Institutionen gemeinsam 25 Jahre Städtische Galerie und ZKM im Hallenbau sowie 30 Jahre HfG.
Von Freitagabend bis Sonntagnachmittag, 28. bis 30. Oktober, bietet das „Hallenbau-Festival“ Kultur – bei freiem Eintritt – über alle Sparten: Ausstellungen, Filme, Konzerte, Vorträge, Debatten, Führungen, Rückblicke und Ausblicke.
Startpunkt für das „Hallenbau-Festival“ ist am Freitag um 19 Uhr die gemeinsame Eröffnungsfeier, in deren Rahmen auch die Künstlerbuchmesse „Book Bau Festival“ und zwei neue Ausstellungen präsentiert werden: Die Städtische Galerie Karlsruhe eröffnet „Drawing Rooms: Marcel van Eeden | Karl Hubbuch“ und das ZKM „Marijke van Warmerdam. „Then, now and then“. Die Ausstellungen sind von 20 bis 22 Uhr geöffnet, im Foyer des ZKM spielt ein DJ.
Geschichte Hallenbau A
Der Hallenbau A ist seit den 1990er-Jahren einer der zentralen Kunststandorte in Karlsruhe. Mit einer Länge von 312 Metern, 10 Innenhöfen sowie 16.500 qm Grundfläche ist die mittlerweile denkmalgeschützte Industriearchitektur, die den Weltkrieg überstand, ein urbanes Kreativzentrum, das weit über die Stadt hinaus renommiert ist.
Erbaut im Jahr 1915 als Munitionsfabrik, die bis zum Ende des 2. Weltkrieges in Betrieb gewesen ist, haben in den 1980er-Jahren freie Künstler die ehemaligen Hallen für sich entdeckt, bevor 1997 die Städtische Galerie und das ZKM sowie zwei Jahre später die HfG in die heutigen Räumlichkeiten einzogen. Direkt an der Brauerstraße entstand nach dem Abriss der Gebäude der „Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken“ und der „Industriewerke Karlsruhe-Augsburg“ („IWKA“, heute „KUKA“) in den späten 80er Jahren der Freiraum für Straßenverbreiterung, Bahntrasse, Verwaltungs-, Kultur-, Behörden- und Gewerbegebäude.
„Hallenbau-Festival“
Das „Hallenbau-Festival“ ist ein Jubiläum, dazu ein dreifaches: 25 Jahre Städtische Galerie und 25 Jahre ZKM im Hallenbau sowie 30 Jahre Staatliche Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe – in der Gesamtheit auch eine Feier des Hallenbaus A als Kunststandort in Karlsruhe.
Während des „Hallenbau-Festivals“ sind in der Städtischen Galerie Karlsruhe außer der ständigen Sammlungsschau auch sechs Sonderausstellungen zu sehen: In der Herbstausstellung „Drawing Rooms: Marcel van Eeden | Karl Hubbuch“, die am Freitagabend des Festivals eröffnet wird, treten Vergangenheit und Gegenwart unter dem Primat der Linie in einen Dialog miteinander. Die in Berlin lebende Künstlerin Helen Feifel verbindet in ihrer Ausstellung „the body and its powers“ Malerei, Skulptur und Video zu einer raumgreifenden Installation. Die Präsentationen „Florina Leinß. Echoes and Traces“ und „Karolina Sobel. Fontis“ gehören zur Reihe „Retour de Paris“. Einen Einblick in Tendenzen der Gegenwartskunst vermitteln auch die Werkschauen „Imaginary Island“ und „fool for a plant“ von Ulrich Okujeni und Johanna Wagner im zweiten Obergeschoss. Für Besucher gibt’s Rundgänge, Führungen durch das Gebäude und Performances.
Das von Heinrich Klotz 1989 gegründete „Digitale Bauhaus“ war bis zum Einzug 1997 in die heutigen Räumlichkeiten in der Stadt verteilt. „25 Jahre Hallenbau“: Unter diesem Titel lädt das ZKM ein, Vergangenes und Gegenwärtiges zeitgleich zu betrachten. Ob Netzrevolution oder globalisierte Welt: Das ZKM ist das mediale Gedächtnis, zeigt an diesem Wochenende mit Führungen, Workshops, Talks, Filmvorführungen, Klangkunst, Sonntagsmatinee sowie einem Konzert, was die Veränderungen für uns Menschen bedeuten und wie Kunst technische Möglichkeiten nutzt. Am Samstag und Sonntag sind auch die weiteren Ausstellungen „John Sanborn. Between Order and Entropy“, „Walter Giers. Electronic Art“, „Katharina John. Talking Heads“ und „zkm_gameplay. the next level“ besuchbar.
Die ersten Jahre der HfG Karlsruhe waren noch improvisiert, das galt auch für die räumliche Unterbringung in der „Moninger Brauerei“. Erst mit dem Einzug der Hochschule von 1995 bis 1998 und des ZKM im Jahr 1997 in den Hallenbau erfüllte sich des Oberbürgermeisters Idee: In einem Haus sollte der wechselseitige Zusammenhang von Kunst, Medien und Denken gelehrt, erforscht, experimentell ausprobiert und ausgestellt werden. Für das „Hallenbau-Festival“ gibt’s unter anderem eine außergewöhnliche Künstler-Buchmesse in den Lichthöfen. Das Programm zum Festival-Wochenende bietet Workshops für Kinder und Erwachsene sowie Vorträge von Protagonisten der Szene. Einen besonderen Höhepunkt bilden die verschiedenen „Round Table“-Diskussionen.
Infos: Eintritt frei, www.staedtische-galerie.de – www.zkm.de – www.hfg-karlsruhe.de
Autor:Jo Wagner |
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