Stau - "Überdruckventile" sollen Knotenpunkt entlasten
Geänderte Verkehrsführung in der Innenstadt
Karlsruhe. Die Staus in der Innenstadt sind nun nicht gerade eine Überraschung: Jahrelang wird in Karlsruhe gebuddelt, dazu hat man die wichtigsten Verkehrsachsen teilweise ohne Not in dieser Zeit auch noch zurückgebaut - und so die Erreichbarkeit der Innenstadt weiter verschlechtert.
Es ist durchaus ein Irrglaube, dass die Masse der Kunden aus der Region dann umsteigt auf den ÖPNV. Denn um eine wirkliche Alternative zu sein, bedarf es neben Service auch eine unbedingte Verlässlichkeit des Angebots. Das aber leisten die Verkehrsbetriebe (das "Wochenblatt" hat vielfach darüber berichtet) seit geraumer Zeit nicht - und in diesen besonderen Zeiten wollen viele Menschen auch nicht auf engstem Raum mit etlichen Fremden in einem Raum sein!
Kein Wunder, dass längst ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zu verzeichnen (in den vergangenen Jahren hat zudem die Anzahl der Pkw deutlich zugenommen) ist. Folge: Die staugeplagten pozentiellen Kunden, die es in die Innenstadt schaffen (und nicht in einen Vorort oder auf die grüne Wiese in ein Center ausweichen) müssen geleitet werden zu Zielen und Parkflächen, die in Karlsruhe aber auch seit Jahren reduziert werden. Tiefbauamt und Ordnungsamt haben daher ein Konzept mit Ausweichrouten erstellt.
Leistungsfähigkeit ist geringer, Staus zu erwarten
Der neuralgische Punkt am Ettlinger Tor soll entlastet werden, wo die Kapazität des Knotenpunkts aufgrund der Bauarbeiten zur Kombilösung noch eingeschränkt ist. Was aber die Pressemitteilung der Stadt Karlsruhe nicht erwähnt, ist die Tatsache, dass nach Ende dieser Baumaßnahmen die Leistungsfähigkeit der Kriegsstraße in diesem Bereich auch nicht mehr wie vor der Buddelei ist! Denn der Tunnel ist keine vierspurige durchgehende Straße (wie früher zur Querung der Stadt), sondern lediglich eine zweispurige, bei der es Ein- und Ausfahrten gibt. Dazu gibt es oberirdisch noch Spuren, die aber häufig unterbrochen sind durch Querungen.
Also müssen die städtischen Planer reagieren, besonders in der jetzigen Vorweihnachtszeit: Ein "Überdruckventil", so die Pressemitteilung, wird bei Staus zum Beispiel ab dem Rondellplatz geöffnet. Von dort kann man über die Markgrafenstraße und den Lidellplatz zur Fritz-Erler-Straße fahren, steht aber durch die bereits durchgeführte Reduzierung der Fahrstreifen für einen Radweg (obwohl ein breiter Radweg neben der Fahrbahn schon vorhanden war) dann an dieser Stelle auch wieder im Stau!
Eine zweite Alternativroute gibt es ab Marktplatz über Hebelstraße - Kreuzstraße - Zähringerstraße zur Adlerstraße. Von dort geht es nach Norden Richtung Zirkel (Neureut und B36) sowie nach Süden über Markgrafenstraße zur Fritz-Erler-Straße und weiter in alle Richtungen (Staugefahr).
Zusätzliche Ausfahrt aus der Lammstraße
Des Weiteren wurden an der Kreuzung Kriegs-/ Lammstraße die Fahrspuren geändert, um die Ausfahrt vom Parkhaus Ettlinger Tor auf die Kriegsstraße in beide Fahrtrichtungen zu ermöglichen. Die Einfahrt in die Lammstraße ist weiterhin nur aus Richtung Osten kommend möglich.
Park-and-Ride-Angebot an den Adventssamstagen
Wer nicht mit dem Auto direkt in die Innenstadt fahren möchte, hat die Möglichkeit, das "Park-and-Ride"-Angebot der Verkehrsbetriebe (VBK) zu nutzen. Von den Parkplätzen am Fächerbad, am Bahnhof Mühlburg, an der Europahalle und am Messplatz kann man an den Adventssamstagen kostenlos in die City fahren. Die Fahrtberechtigungen werden zwischen 10 und 18 Uhr vor Ort von "VBK"-Mitarbeitern ausgegeben.
Bedauerlich: Diese Regelung gilt nicht für Fahrten nach Durlach!
Autor:Jo Wagner |
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